Reden und Grußworte des Bürgermeisters

Bürgermeister Lutz Wagner nimmt neben seiner Tätigkeit als Verwaltungschef viele Termine und Aufgaben war. Dazu gehört die Repräsentation der Stadt Königswinter bei mannigfaltigen Veranstaltungen und Anlässen. Gemeinsam mit seinen drei Stellvertreter:innen (Jürgen Kusserow, Norbert Mahlberg und Silke Frink) steht er Vereinen, Initiativen, Organisationen und den Bürgerinnen und Bürgern zu direkten Gesprächen zur Verfügung.

Hier finden Sie eine Liste verschiedener öffentlich gehaltener Reden und verfasster Grußworte.

*Änderungen vorbehalten. Es gilt das gesprochene Wort.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich bin froh und dankbar, dass wir hier heute so zahlreich zusammengekommen sind, vereint in unserem Streben unsere Gesellschaft, die auf den Grundwerten der Menschenwürde, Freiheit und Demokratie aufgebaut ist, zu schützen.

Ich danke den Koalitionsparteien für ihre Initiative, aber genauso auch CDU und FDP sowie den religiösen Gemeinschaften und vielen weiteren Organisationen und Vereinen unserer Stadt für den gemeinsamen Aufruf und die Unterstützung für diese Kundgebung. Ich habe diesen Aufruf im Vorfeld ebenfalls sehr gerne mitgetragen und es ist mir sehr wichtig als Bürgermeister hier Stellung zu beziehen.

Ich tue dies, weil ich wirklich sehr besorgt bin über die Entwicklung in unserem Land. Ein erstarken rechtsextremer Ideologien ist eine Gefahr für unsere freie und offene Gesellschaft, sie ist ein Anschlag auf unsere humanitären und christlichen Werte. Wir müssen gerade mitansehen wie die Rechtsextremisten unsere demokratischen Strukturen nutzen um die Demokratie auszuhöhlen.

Und hier möchte ich den Ministerpräsidenten unseres Landes zitieren, der die AFD zuletzt wiederholt als gefährliche Nazipartei bezeichnet hat: „Wenn führende Köpfe einer Partei rechtsextrem sind, wenn sie Nazis sind, dann darf man sie auch als solche bezeichnen.“ Ich füge hinzu: Und wer Mitglied in rechtsradikalen Parteien ist oder sie unterstützt macht sich hier mitverantwortlich. Das ist meine ganz persönliche feste Überzeugung.

Und genauso wie ich linken Antisemitismus entschieden kritisiere, erlaube ich mir an dieser Stelle auch rechtspopulistische Positionen zu kritisieren. Sie sind letztendlich nichts Anderes als Wasser auf die Mühlen der Rechtsradikalen.

 

Damit komme ich zum eigentlichen Thema zurück:

Die Worte "Die Würde des Menschen ist unantastbar" sind nicht nur ein Satz, sondern der Leitfaden, der unser Zusammenleben in dieser Gemeinschaft prägt.

Leider sehen wir uns heute mit Ideologien konfrontiert, die an dunkle Kapitel unserer Geschichte erinnern. Und das nicht erst, wenn von millionenfacher Remigration gesprochen wird.

Aber es sind offensichtlich diese schrecklichen Gedankenspiele der Rechtsextremen, die jetzt endlich die schweigende Mehrheit wachrütteln und sie zu Hunderttausenden auf die Straße bringt um gegen diese menschenverachtende Politik zu demonstrieren.

Wenn wir unsere humanitären Werte schützen wollen, müssen wir aber genauso den vereinfachenden und demokratiefeindlichen Positionen der Brandstifter, die als Biedermänner daher kommen entgegentreten und sie enttarnen.

Wenn sich rassistisches, ausländerfeindliches, homophobes und frauenfeindliches Gedankengut ausbreitet, ist es unsere Pflicht, Flagge zu zeigen – nicht nur bei politischen Veranstaltungen, sondern überall, in unseren Vereinen, am Arbeitsplatz, in unseren Freundeskreisen und Familien.

Natürlich dürfen wir dabei die aktuellen Herausforderungen und Sorgen der Menschen nicht ignorieren. Die steigenden Flüchtlingszahlen bringen Probleme mit sich, die wir nicht übersehen können. Gemeinsam müssen wir unsere Integrationsbemühungen  verstärken und nicht zulassen, dass dieses Thema für politische Spielchen missbraucht wird. Unsere Gesellschaft ist vielfältig, und Menschen aus unterschiedlichen Ländern und kulturellen Hintergründen bereichern unser Land.

Es ist von entscheidender Bedeutung, und das auch vor dem aktuellen erheblichen Arbeitskräftemangel in unserem Land, dass wir die schnelle Integration in den Arbeitsmarkt fördern und positive Entwicklungen im Staatsbürgerrecht vorantreiben.

Es ist gut das jetzt zu Beginn des Superwahljahres 2024 so viele Menschen Flagge gegen Rechtsextremismus zeigen.

In diesem Superwahljahr, in dem ein verstärkter Rechtsruck in Deutschland droht, ist aus meiner persönlichen Sicht Handeln erforderlich. Unsere Stimme und unser aktives Eintreten für Menschenrechte, Freiheit und Demokratie können einen Unterschied machen, besonders im Osten und bei der Europawahl.

Wir stehen an der Seite aller Menschen mit Migrationshintergrund oder die als Geflüchtete hier leben. Ihr gehört zu uns.

Ja, meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben gerade nicht die einfachsten Rahmenbedingungen und die Politik und auch die Verwaltungen machen Fehler.

Aber: Die Verärgerung über die Politik und Regierungen im Bund oder in den Ländern kann kein Argument dafür sein, eine in weiten Teilen rechtsradikale Partei zu wählen. Auch wer mit den Rechtsextremisten marschiert, muss sich fragen lassen, welche Werte er wirklich vertritt.

Lassen Sie uns gemeinsam für eine offene, tolerante und demokratische Gesellschaft einstehen. HEUTE und IN ZUKUNFT. Vielen Dank.

 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das Jahr 2023 war geprägt von kleinen und großen Ereignissen sowie Projekten, die unsere Stadt voranbrachten. Gemeinsam möchte ich mit Ihnen auf eine Auswahl an Themen aus dem vergangenen Jahr zurückblicken und optimistisch in die Zukunft schauen.

Kürzlich hat der Stadtrat mit breiter Mehrheit für den Neubau eines zentralen Verwaltungsgebäudes in Oberpleis gestimmt. Dies ist ein wichtiger Schritt nach jahrelangen Diskussionen über die Zukunft der Verwaltungsgebäude. Der Sanierungs- und Modernisierungsstau an den bestehenden Standorten ist erheblich, wodurch die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsumfeld nicht mehr zeitgemäß sind. Unser Ziel ist aber nicht nur eine moderne Arbeitsumgebung für unsere Mitarbeitenden, sondern auch eine Verbesserung der Bürgerdienste. Dies bedeutet, dass die städtischen Dienstleistungen weiterhin erreichbar und bürgernah gestaltet werden müssen. Auch durch mehr Online-Dienste soll die Qualität der Dienstleistungen verbessert und ihre Erreichbarkeit erhöht werden. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an diesem Prozess ist uns als Verwaltung besonders wichtig. Ich bin überzeugt davon, dass ein Neubau und die Reorganisation einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Stadt leisten.

In diesem Jahr diskutierte nicht bloß unsere Altstadt die geplante Neugestaltung der Rheinallee. Kern der Planung ist der „Rheinpark”, der radverkehrsfrei und für mehr Sicherheit umgestaltet werden soll. Zudem sollen die Möglichkeiten zur Erholung und Freizeitaktivitäten ausgeweitet werden. Als Bürgermeister ist es mir wichtig, dass wir den Dialog mit Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, weiterführen und gemeinsam zu einer guten und zukunftsgewandten Neugestaltung der Rheinallee kommen.

Die Krisen und Kriege in der Welt machen auch vor Königswinter nicht Halt. So sind wir alle immer noch fassungslos angesichts des Krieges in der Ukraine. Dieser Krieg ist nicht irgendwo. Dieser Krieg findet mitten in Europa statt.

In Königswinter leben über 490 Personen in den Flüchtlingsunterkünften. Zusätzlich leben rund 300 Personen, welche aus der Ukraine geflüchtet sind, in privaten Unterkünften innerhalb von Königswinter. In Bezug auf die Unterbringung von Geflüchteten stehen auch wir vor erheblichen Herausforderungen. Kurzfristig mussten wir die Turnhalle „Palastweiher“ für die Unterbringung herrichten und Lösungen für den Schul- und Vereinssport finden. Die Stadtverwaltung arbeitet unter Hochdruck an der Schaffung zusätzlicher Plätze, um den gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen.

Anfang Oktober schockierte uns der terroristische Angriff der Hamas auf Israel. Eine Lehre aus unserer Geschichte verlangt sehr konkret und nachdrücklich, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland frei und sicher leben können. Dass sie nie wieder Angst haben müssen, ihre Religion, ihre Kultur offen zu zeigen. Es ist wichtig, dass wir als Gemeinschaft klar Position beziehen und Antisemitismus und religiöse Intoleranz beim Namen nennen.

Die Menschen in Israel, dem Gazastreifen und dem Westjordanland wünschen sich in diesen Tagen nichts sehnlicher als den Frieden. Das Leid der Zivilbevölkerung und die unermessliche Zahl an Opfern verlangen einen Stopp der Gewalt.

Ein besonderes Jubiläum feierte unsere städtische Musikschule, die seit 50 Jahren besteht. Uns ist es ein wichtiges Anliegen, dass jedes Kind die Möglichkeit hat, ein Instrument zu erlernen, zu tanzen oder bereits im frühen Kindesalter mit dem Musizieren vertraut gemacht zu werden. Die Kooperationen zwischen der Musikschule und Kindergärten sowie Schulen sind wichtig und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Chancengleichheit.

Mit Blick auf 2024 und dem anstehenden 50-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläum mit Cleethorpes, möchten wir den Austausch zwischen den jungen Menschen beider Städte weiter stärken.

Trotz der Herausforderungen haben wir Krisen als produktiven Zustand genutzt und einige wichtige Projekte vorangetrieben. Mein Dank gilt allen, die sich beruflich oder ehrenamtlich für unsere Gemeinschaft einsetzen, sowie den engagierten Bediensteten der Stadtverwaltung.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien frohe und besinnliche Weihnachtstage sowie einen guten Start ins neue Jahr 2024. Möge es ein Jahr voller Glück, Gesundheit und positiver Entwicklungen für unsere Stadt und jeden Einzelnen von Ihnen werden.

 

Ihr
Lutz Wagner
Bürgermeister der Stadt Königswinter

Liebe Gäste, ich darf Sie im Namen der Stadt Königswinter ganz herzlich begrüßen.

Gut, dass Sie heute hier sind.

Die Vorbereitung zu diesem Tag ist mir nicht leichtgefallen. Heute über den 9. November 1938 zu sprechen, ohne einen Blick auf die brutale Realität in Israel, den Gazastreifen – die Region zu richten –, ist unmöglich.

Es ist erst wenige vier Wochen her, als die Hamas in das Land Israel einfiel. Terroristen Babys, Kinder, Frauen und Männer brutal ermordeten und mehr als 240 Personen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppten.

Die aktuellen Bilder menschlichen Leids und die Hilflosigkeit – aber auch der ungezügelte Hass – treiben uns um.

Und bei uns?

Das Bundeskriminalamt hat in den vergangenen vier Wochen mehr als 2.600 Straftaten in Deutschland gezählt, die in einem Zusammenhang mit den Terroranschlägen der islamistischen Hamas gegen Israel stehen.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hatte am Dienstag von mehr als 2.000 verzeichneten Straftaten gesprochen und gesagt, „was wir seit dem 7. Oktober sehen, ist Judenhass auf einem in Deutschland seit Jahrzehnten nicht mehr dagewesenen Niveau”

Hier die richtigen Worte zu finden ist nicht leicht.

 

Ich möchte es (mit aller Vorsicht) so versuchen:

Der 9. November 1938 gehört zu den dunkelsten Kapiteln der deutschen Geschichte.

Vor 85 Jahren wurden Jüdinnen und Juden in aller Öffentlichkeit erniedrigt und geprügelt, verschleppt und misshandelt. Über 100 von ihnen wurden in der Nacht auf den 10. November 1938 ermordet. Wohnungen, Büros und Geschäfte der deutschen Juden wurden verwüstet und ausgeraubt, die jüdischen Gotteshäuser gestürmt, zerstört und in Brand gesetzt.

Auch eine Vielzahl von Menschen aus unserer Stadt waren von diesen Gräueltaten des rechten Mobs betroffen.

Auch hier in Königswinter.

Das Pogrom steht für den Antisemitismus in Deutschland und einer Entwicklung, die in einer „Endlösung der Judenfrage“ im Sinne der Ermordung der europäischen Juden im deutschen Machtbereich mündete.

Bereits kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im April 1933 wurde mit dem Boykott jüdischer Kaufleute, Ärzte, der Entlassung jüdischer Beamter und dem Berufsverbot jüdischer Künstler die jüdische Bevölkerung zu Menschen 3. Klasse degradiert und ihrer Bürger- und Menschenrechte beraubt.

Es sei daran erinnert, dass diesem barbarischen System neben Millionen von Kriegsopfern und ca. 6 Millionen Juden aus ganz Europa auch Kranke, Kommunisten und Sozialdemokraten, Sinti und Roma, Homosexuelle, Christen, Zeugen Jehovas u.a. zum Opfer fielen.

Sie waren Freunde und Nachbarn.

Und da sich nach dem 9. November kaum Widerstand im In- und Ausland zeigte, war es wohl die „Generalprobe“ für den später von den Nazis als „Endlösung“ bezeichneten industriell durchgeführten und penibel bürokratisch organisierten Massenmord.

Im Rückblick auf das Geschehene, denken wir heute auch an die Konsequenzen für Gegenwart und Zukunft.

In diesen Tagen versuchen wir das Unfassbare, das sich hinter diesen Schilderungen verbirgt, sichtbar werden zu lassen. Beispielsweise mit den Namen und den Lebensgeschichten jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Teil und nicht selten Mittelpunkt unserer städtischen Gesellschaft und Geschichte waren und heute noch sind.

Wir dürfen nicht nachlassen, uns der schrecklichen Epochen unserer Geschichte zu erinnern

 – als Mahnung, dass so etwas nie wieder passieren darf

 – zur Erinnerung daran, dass nicht nur woanders auf der Welt heute noch grausamste Verbrechen im Namen politischer, ethnischer und religiöser Machtansprüche begangen werden.

Damals, wie heute.

Eine Lehre aus unserer Geschichte verlangt sehr konkret und nachdrücklich, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland frei und sicher leben können. Dass sie nie wieder Angst haben müssen, ihre Religion, ihre Kultur offen zu zeigen. Genau diese Angst aber ist seit dem schrecklichen terroristischen Überfall der Hamas am 7. Oktober mit aller Wucht zurück.

Solidaritätsbekundungen auf Marktplätzen und in Ansprachen folgten.

Als vermeintliche Mehrheitsgesellschaft müssen wir uns aber sehr selbstkritisch die Frage stellen, ob wir genügend tun, wenn Jüdinnen und Juden angegriffen werden.

Ich sage es ganz deutlich: Ich bin irritiert, wie schnell wir es uns im Alltag wieder einrichten konnten. Es verwundert schon, dass es uns – abgesehen von vereinzelten Klarstellungen – schwerfällt, Antisemitismus beim Namen zu nennen und gegen religiöse Intoleranz Position zu beziehen. So als ginge es uns nichts an.

Nur allzu gut funktionierte die historische Einordnung dieses barbarischen Überfalls auf Unschuldige in die Chronik des Nahostkonflikts. Eines Konflikts, der weiterhin Opfer auf allen Seiten fordert und der einen festen Platz in unserer Welt aus Krisen und Konflikten einnimmt.

 

Ja.

Antisemitismus ist zuallererst ein Problem für Jüdinnen und Juden, die diskriminiert, bedroht oder angegriffen werden. Er ist aber auch ein Problem für diejenigen, die selbst nicht antisemitisch diskriminiert werden, denn er zeigt auf, das Menschen in Deutschland nicht von der Gleichwertigkeit aller ausgehen. Wie eine Gesellschaft Antisemitismus bekämpft, zeigt, wie klar sie demokratische Werte insgesamt verteidigt.

Bei Antisemitismus denken viele an den nationalsozialistischen Massenmord an Jüdinnen und Juden, die Shoah. Das Erinnern an diesem Tag hilft uns bewusst zu machen, wohin Menschenhass führen kann. Es führt leider aber auch dazu, dass viele Antisemitismus auf die Shoah reduzieren. Antisemitismus fängt aber schon viel früher an: Antisemitische Angriffe passieren verbal, schriftlich, in Presseberichten und Posts in sozialen Medien, in Äußerungen in der Supermarktschlange, in Fotos und Videos und tätlich.

„Schalom“ heißt nicht nur Frieden. „Schalom“ heißt auch Toleranz, Respekt und Verständnis im Alltag, in den Familien und im Freundeskreis, in der Schule und am Arbeitsplatz. Hier müssen wir unsere Augen offenhalten.

Ich bin froh, dass in unserer Stadt in unterschiedlichster Weise an die Ereignisse des 9. November 1938 gedacht wird und wie heute Schülerinnen und Schüler ihren Beitrag zur Mahnung und zum Gedenken beitragen. Mein Dank geht an alle, die die Erinnerung wachhalten.

Liebe Gäste, liebe Schülerinnen und Schüler.

Ich habe die große Hoffnung, dass wir alle und gerade die jüngere Generation aus unserer Geschichte die richtigen Lehren ziehen und wir uns gegen rechtsradikale, fremdenfeindliche und antisemitische Tendenzen wenden. Nicht nur heute mit mahnenden Worten – sondern stetig mit unserem Tun.

Ich bin tief davon überzeugt, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion, Hautfarbe, sexueller Orientierung friedlich in unserer Stadt zusammenleben können und wollen.

Und niemand sollte mehr Angst haben vor einem Mob, wie er sich auch in Königswinter vor 85 Jahren austoben konnte. An einem Tag wie dem 9. November 1938.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Sehr geehrte Gäste,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

nach rund zwei Jahren Umbau ist es mir eine große Freude, Sie heute zur offizielle Inbetriebnahme dieses Gebäudes begrüßen zu dürfen.
Mein besonderer Gruß gilt Rolf Koenigs und Julia Schröder vom Architekten Büro Koenigs und Rütter aus Bonn, Roxanne Jablonski, Stefan Hillebrand und Umberto Wolf vom Ingenieurbüro Jüngling aus Hennef, der Leiterin der Musikschule Königswinter Sophie Berke, dem Leiter der Volkshochschule Siebengebirge, Dr. Andreas Meese.

Vom Vorstand des Kinderhauses Rappelkiste begrüße ich recht herzlich den 2. Vorsitzenden Christof Weigelmeier, ein herzliches Willkommen auch den Vertretern der Ratsfraktionen, die bereits seit einigen Jahren ihre Geschäftsstellen in diesem Gebäude haben. Für unsere beiden Kirchen begrüße ich Pfarrer Markus Hoitz für die katholische Kirche und Pfarrer Arndt Klemp-Kindermann für die evangelische Kirche.

Im Jahr 2015 erwarb die Stadt Königswinter vom Rhein-Sieg-Kreis die Liegenschaft Boserother Str. 74, wo dieser von 1981 bis 2013 eine Förderschule und einen heilpädagogischen Kindergarten betrieben hat.
Nach einem entsprechenden Beschluss des Stadtrates vom 22. Juni 2015 wurde ein Teil des Gebäudes zur Nutzung als Fraktionsräume umgebaut und wird bis dato als Geschäftsstelle der im Rat vertretenen Fraktionen genutzt.
Im Jahr 2015 wurden die übrigen Teile des Gebäudes bis 2019 vorübergehend als Flüchtlingsunterkunft genutzt.

Im März 2021 startete dann eine umfassende Umbau- und Sanierungsmaßnahme, nachdem der Rat mit Beschluss vom 16. Juni 2019 entschieden hatte, dass hier künftig die Musikschule der Stadt Königswinter, die Volkshochschule Siebengebirge und das Kinderhaus „Rappelkiste“ ein neues Zuhause finden sollten.

Der neue Name
MOSAIK
Kultur- und Bildungszentrum
- Freude am Lernen -

wurde im Rahmen eines Wettbewerbs ermittelt. Von Mitte Juli bis Ende September 2021 gingen insgesamt 18 Vorschläge Königswinterer Bürgerinnen und Bürger ein, die anschließend von einer Jury diskutiert und bewertet wurden. Als bester Vorschlag wurde die Anregung von Heike Rex, die ich an dieser Stelle ebenfalls recht herzlich begrüßen möchte, „MOSAIK Kultur und Bildungszentrum“ ausgewählt. Darüber hinaus herrschte jedoch auch Einvernehmen darüber, dass ein weiterer Vorschlag von Ingeborg Weber - auch Ihnen ein herzliches Willkommen - „Freunde am Lernen“ als Untertitel mit der ausgewählten Namensgebung sehr gut kombiniert werden könnte.

Ganz besonders freue ich mich, den früheren Leiter der Paul-Moor-Schule, Henning Schammler und den ehemaligen Lehrer für das Fach Holzverarbeitung Josef Hakes hier und heute begrüßen zu können. Ein von Schülerinnen und Schülern der Paul-Moor-Schule im Jahr 1995 gemeinsam und auf Initiative von Josef Hakes hergestelltes Mosaik, das sich vor dem Umbau im oberen Eingangsbereich des Gebäudes befand, hat nach einer wundersamen Odyssee, den Weg zurückgefunden und wird hier im zentralen Eingangsbereich dauerhaft an die frühere Nutzung des Gebäudes zu erinnern.

Ich möchte an dieser Stelle die Möglichkeit nutzen, den Kolleginnen und Kollegen meiner Verwaltung danken, die in den letzten drei Jahren die Planung und den Umbau federführend begleitet und gesteuert haben. Allen voran Karin Torres, Ulrich Berres und Stefan Sieben.

Im Zuge der konzeptionellen Umnutzung wurde das Gebäude saniert und renoviert sowie technisch modernisiert und große Teile der Außenanlagen umgestaltet. Das Baubudget beträgt 4.722.750 Euro, eine Kostenmehrung aufgrund der Marktentwicklung in 2021/22 von ca. 250.000 Euro ist prognostiziert, die Maßnahme ist jedoch noch nicht schlussgerechnet.

Das barrierefreie Gebäude wurde von Grund auf neu organisiert. Der Haupteingang erschließt direkt die Gymnastikhalle, die den Nutzern sowie den städtischen Vereinen zu festgelegten Zeiten zur Verfügung steht. Über einen Aufzug, eine Rampe oder die Treppe sind die ein halbes Geschoss höher gelegenen Räume der VHS zu erreichen. Der Bürotrakt liegt zum Garten hin ausgerichtet, die Schulungsräume zum Parkplatz hin.
Über Treppe und Aufzug sind die im Erdgeschoss, zum Außengelände hin ebenerdig gelegenen Räume der Fraktionen und die Kita erreichbar, sowie im Trakt über der Sporthalle die Musikschule. Die Kita Rappelkiste erhält einen ca. 700 m² große Spielfläche im Bereich des früheren Pausenhofs. Auch der Parkplatz wurde großflächig entsiegelt und mit 35 Kraftfahrzeug- und 48 Fahrradstellplätzen neugestaltet.

Im Zuge der Baumaßnahme konnten auch mehrere energetische Verbesserung erzielt werden
- Wärmeerzeugung über Hybridheizung und Wärmepumpe
- LED-Beleuchtung mit Präsenzsteuerung
- Erneuerung der Fenster
- Sonnenschutz
- Dach- und Fassadendämmung

Hierfür können Fördermittel von verschiedenen Stellen mit einem Gesamtvolumen von rund 330.000 Euro in Anspruch genommen werden.
Die zurzeit in Planung befindliche Nutzung von Photovoltaik-Strom durch eine Dachanlage einer Fremdfirma wird die Kosten für den Betrieb des Gebäudes noch weiter minimieren.
Nach der nun folgenden Einsegnung des Gebäudes besteht Gelegenheit zu einem Rundgang durch die Räumlichkeiten und sollten noch Fragen bestehen, können diese im Anschluss bei einer Tasse Kaffee oder einem Kaltgetränk gerne von den anwesenden Fachleuten beantwortet werden.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche den künftigen Nutzern ein harmonisches Miteinander und viel Erfolg.

Lutz Wagner

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

liebe Nachbarn und Freunde!

Es ist ein gutes Gefühl, hier gemeinsam ein Zeichen für Frieden, gegen Gewalt und für Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu setzen.

Und lassen Sie mich ergänzen: Unsere heutige Zusammenkunft ist auch ein Zeichen der Unterstützung für die Menschen, die im letzten Jahr zu Nachbarn und Freunden geworden sind. Wir stehen an ihrer Seite. Und dies tun in herausragender Art und Weise, die Menschen in unserer Stadt, die seit vielen Monaten den aus der Ukraine geflüchteten Menschen ein Dach über dem Kopf gegeben haben. Rund 350 geflüchtete Menschen leben in privaten Wohnungen oder Räumen. Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger wie auch den vielen Ehrenamtlichen, die durch ihre vielfältigen Unterstützungsleistungen Hilfe leisten, möchte ich im Namen der Stadt Königswinter sehr herzlich danken. Ich weiß aus Gesprächen um die Dankbarkeit der hier aufgenommenen Ukrainerinnen und Ukrainer, ich weiß aber auch, dass Ihre Gedanken an die zurückgebliebenen Ehemänner, Väter und Freunde wie auch an die Heimat voller Trauer, Schmerz und Wut sind.

Ein furchtbares Jahr für die Menschen in der Ukraine und düstere Tage für Frieden, Freiheit und Demokratie in ganz Europa liegen hinter uns. Wir alle sind immer noch fassungslos angesichts des Krieges in der Ukraine. Russlands Machthaber hat einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine befohlen. Dieser stellt eine bis vor kurzem unvorstellbare Grenzüberschreitung dar.

Und man kann es sich nicht oft genug vergegenwärtigen: Dieser Krieg ist nicht irgendwo. Dieser Krieg ist mitten in Europa! Während wir hier stehen sterben Menschen, andere werden verletzt, wieder andere fürchten um ihr Leben, leiden unter der katastrophalen humanitären Lage oder sind auf der Flucht. Nach einem Jahr Krieg und dem Leid der Menschen, machen uns die immer neuen grausamen Nachrichten und Bilder immer wieder aufs Neue wütend und traurig.

Nach der Sprachlosigkeit in den ersten Tagen des Krieges ist eine große Unterstützung und Hilfeleistung – auch in Königswinter – entstanden, die in besonderer Weise anhält und mich mit großer Sympathie und Dank erfüllt.

Aber – je länger der Krieg dauert – desto deutlicher wird leider auch eine emotionale Gleichgültigkeit bei Teilen unserer Gesellschaft erkennbar. Pandemie, Inflation und Preisanstiege fordern die Menschen heraus. Unsere Gesellschaft ist dünnhäutig geworden. Aber wir dürfen nicht tolerieren, dass durch diesen Krieg und seine wirtschaftlichen Folgen die freiheitlichen Gesellschaften in Deutschland und Europa in Frage gestellt werden und Populisten unsere Verunsicherung und Unzufriedenheit ausnutzen, um ihre undemokratischen Ziele durchzusetzen.

Kriege beginnen immer mit Hass, Hetze, Lügen und Ausgrenzung. Deshalb gilt umso mehr: Wir müssen zusammenhalten! Auch dies ist eine der Botschaften, die von der heutigen Mahnwache ausgehen muss. Als sichtbares Zeichen werden unserer Anteilnahme werden wir später Kerzen entzünden.

 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Bilder von Krieg, Zerstörung und unsagbarem Leid, die in unserer Nachbarschaft entstehen, lassen keinen von uns kalt und unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen.

Ich bin stolz, dass so viele Menschen in Königswinter sich engagieren und ich bin dankbar für jede und jeden der heute hier her gekommen ist, um seine/ihre Solidarität auszudrücken und zugleich ein klares Statement gegen jegliche Form von Gewalt und für den Frieden auf der Welt zu setzen.

Putin ist nicht Russland! Auch in Russland gibt es viele Menschen, die nach Europa blicken, die eine bessere Zukunft für ihre Kinder wollen und für Frieden, Demokratie und Menschenrechte einstehen. Deshalb lassen Sie uns gemeinsam mit allen Russinnen und Russen, gemeinsam mit allen Ukrainerinnen und Ukrainern, als Menschen dieser Welt, deutlich nein zum Krieg sagen. Es sind schwere Zeiten, aber wir dürfen uns nicht entmutigen lassen. Wir dürfen niemals aufhören für den Frieden, Menschenrechte und Demokratie einzutreten.

Deshalb danke ich Ihnen ausdrücklich für Ihr Kommen.

Wir können das Weltgeschehen nicht verändern. Aber wir können Hilfe leisten und organisieren. Ich darf nun das Wort an jene Menschen weitergeben, die in den letzten Monaten ganz konkret aktiv geworden sind und es immer noch sind. Ihre Arbeit und ihre Offenheit sind beispielhaft für viele. Ich danke Ihnen.

Ich möchte Sie nun zum Abschluss bitten, eine Schweigeminute für die Opfer des Krieges in der Ukraine einzulegen. In Gedanken an das Leid der Menschen und mit großer Zuversicht im Angesicht der großen Hilfsbereitschaft bedanke ich mich für Ihre / Eure Aufmerksamkeit.

Lutz Wagner

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,


die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel sind für mich persönlich und gewiss auch für viele von Ihnen eine Zeit, um innezuhalten: Was ist gut gelaufen, was hat mich geärgert? Was können wir im kommenden Jahr besser machen?

2022 war ein bewegtes Jahr. Es herrscht wieder Krieg im Herzen Europas. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine fordert uns alle heraus.

Insbesondere Frauen und Kinder sind in diesem Jahr zu uns gekommen und es werden weitere Menschen kommen und unsere Unterstützung brauchen. Wir nehmen Anteil an den Schicksalen und helfen, sind offen und solidarisch und begehen so Weihnachten 2022 mit neuen Nachbarn und Freunden.

In Königswinter und in meiner Verwaltung haben wir in diesem Jahr wichtige Projekte abschließen oder vorantreiben können. Die Neueröffnung des Hallenbades und der KiTas „Am Hallenbad“ und „Am Limperichsberg“ sind drei sichtbare Meilensteine. Ich freue mich besonders über neue engagierte Leitungen der wichtigen Verwaltungsbereiche im Sozialamt, Jugendamt und der Schulverwaltung. Das neueröffnete Beteiligungsbüro schafft eine direkte Anlaufstelle für die Einbindung unserer Bürgerschaft in wichtige Projekte in Königswinter. Bei der Digitalisierung gibt es durch die Einstellung eines Digitalisierungsmanagers nun einen Schub.

Projekte wie die Verkehrswende und dem damit verbundenen wichtigen Ausbau der Radinfrastruktur liegen hinter Ihren und auch meinen Erwartungen zurück. Leider ist es uns noch nicht gelungen, die Schlüsselbereiche mit weiterem Personal zu besetzen. Daran arbeiten wir und werden 2023 weitere wichtige Entscheidungen und Maßnahmen zur Erreichung unserer Klimaschutzziele und der Verkehrswende auf den Weg bringen.

Mit der Abschaltung der Straßenbeleuchtung in den Nachtstunden wurde eine von vielen Maßnahmen zum Energiesparen umgesetzt. Ich möchte betonen, dass wir dies grundsätzlich nur dort realisiert haben, wo keine Verschlechterung der Verkehrssicherheit befürchtet werden muss. Gemeinsam mit der Polizei haben wir Ihre Sicherheit im Blick.

Mein Dank zum Ende des Jahres geht an alle Bediensteten der Stadt Königswinter, die sich trotz der widrigen Umstände bestmöglich um Ihre Belange gekümmert haben.

Allen, die sich beruflich oder ehrenamtlich in den Dienst unserer Gemeinschaft stellen, danke ich besonders!

Ich wünsche Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Übergang in das neue Jahr 2023. Bleiben Sie solidarisch!

Ihr
Lutz Wagner
Bürgermeister der Stadt Königswinter

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

meine sehr geehrten Damen und Herren!

Im Namen der Stadt Königswinter heiße ich Sie herzlichen Willkommen!

Menschen in ganz Europa und weltweit erinnern in diesen Stunden an die Opfer von Gewalt und Krieg. Der Gräuel an Kindern, Frauen und Männern.

Das zentrale Thema zum Volkstrauertag 2021 war der besonders grausame und verlustreiche deutsche Angriffs- und Vernichtungskrieg in Ost- und Südosteuropa, der mit dem Überfall auf Polen begann. Der rücksichtslosen Kriegsführung folgte ein hartes Besatzungsregime mit dem massenhaften Tod von Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern sowie den Opfern der NS-Aushungerungsstrategie. Widerstand wurde erbarmungslos unterdrückt.

Deutsche Vergeltungsmaßnahmen trafen in Osteuropa wie auf dem Balkan nicht nur Partisanengruppen, sondern richtete sich systematisch auch auf völlig unbeteiligte Zivilisten. Im Zuge des deutschen Vormarsches weitete das NS-Regime die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden und der Sinti und Roma dramatisch aus. Lassen Sie mich anmerken: Allein in der Ukraine ruhen an die 170.000 deutsche Kriegstote auf den Kriegsgräbern.

In diesem Jahr steht erneut ein Angriffskrieg im Zentrum unseres Gedenkens. Ein Krieg, den wir im Herzen Europas alle nicht für möglich gehalten hätten.

Eines vorweg:

Ein Vergleich oder gar die Relativierung der Hitler-Barbarei in Osteuropa und auf dem Balkan darf hier nicht das Wort geredet werden.

Das nationalsozialistische Deutschland versetzte die Welt in Angst und Schrecken. Die Verbrechen, die Zerstörung aller sittlichen Normen, die Unmenschlichkeit, wir dürfen sie niemals vergessen. So gedachten wir am vergangenen Mittwoch an die Erschütterungen und das Leid, dass auf die Reichspogromnacht 1938 folgte. Deutsche machten Jagd auf ihre jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Uns mahnen die Opfer der NS Diktatur für Menschlichkeit und Frieden einzutreten.

Seit Februar, wenn wir präzise hinschauen, eigentlich bereits seit der Annexion der Krim im Jahre 2014, herrscht wieder Krieg in Europa. Russland hat mit dem Angriff auf die Ukraine erneut das Völkerrecht und alle Regeln der Nachkriegsordnung in Europa gebrochen.

Täglich sehen wir Bilder aus der Ukraine sehen, von denen wir gehofft hatten, dass sie sich gerade auf unserem Kontinent niemals wiederholen: Menschen, die vor Bomben in U-Bahnschächte fliehen, die sich an der Grenze von ihren Familien trennen oder gar für immer Abschied nehmen müssen an langen, frisch ausgehobenen Grabreihen.

Wir sehen, was die Menschen erleiden müssen nach dem skrupellosen Überfall Russlands, für den Präsident Putin und die russische Regierung die politische Verantwortung übernehmen müssen.

Wir sehen, wozu Menschen in diesem Ausnahmezustand fähig sind – im Guten wie im Schlechten: Flüchtlingskonvois unter gezieltem Beschuss, geplünderte und zerstörte Städte und grausame Massaker an Zivilisten, aber auch erbitterter Widerstand von ukrainischen Soldatinnen und Soldaten, mutiger Protest von Zivilisten gegen Panzer und eine immense internationale Hilfsbereitschaft. All diese Schrecken des Krieges finden im Herzen Europas statt.

So müssen auch wir uns den Realitäten stellen und Antworten finden. Die Losung „Nie wieder Krieg“ ist weiterhin richtig. Sie greift vor dem Hintergrund der Kriegsverbrechen in der Ukraine und anderswo aber zu kurz. Die Erinnerung an die vergangenen Kriege und die Auseinandersetzung mit den heutigen Krisen und Kriegen schafft ein Bewusstsein dafür, dass wir uns für Frieden einsetzen müssen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, uns führt heute die Trauer zusammen, verbunden mit dem Bestreben, die Opfer nicht zu vergessen.

Dieser Tag fragt danach, welche Schlüsse sich aus der Vergangenheit ziehen lassen; er fragt, wo wir heute stehen und welche Werte uns wichtig sind.

Tun wir genug und tun wir vor allem das Richtige, um Krieg, Gewalt und Terror heute und künftig zu vermeiden. Erkennen wir immer rechtzeitig, wenn sich Konflikte anbahnen, und wählen wir die erfolgversprechenden Wege?

Ist der Einsatz militärischer Mittel weiterhin unsere Ultima Ratio oder wird er gar zu einem legitimen Mittel?

Wir ringen als Gesellschaft darum – und dies ist notwendig. In Europa haben die Politikerinnen und Politiker, haben die Menschen, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Ende der Nazidiktatur auf Annäherung und Aussöhnung gesetzt. Dieser Weg war oft nicht leicht, aber er erwies sich als richtig und wirkungsvoll.

 

Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Wir alle müssen für diese Haltungen eintreten, jeden Tag aufs Neue. Für ein Leben in Frieden in unserem Land, in Europa und weltweit. Unser Gedenken an Kriege und seine Opfer ist also stets verbunden mit dem Auftrag für unsere Werte von Menschlichkeit und den Grundpfeilern der Demokratie einzustehen. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, wie schnell es geht, die Demokratie für obsolet zu erklären und am Ende ganz abzuschaffen.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Ihr Jürgen Kusserow

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Heute gedenken wir mit der Verlegung von 9 Stolpersteinen an die Menschen aus unserer Mitte, die von den Nazis verschleppt und umgebracht wurden.

Sie ehren mit Ihrer Anwesenheit der Geschwister Selma und Mathilde Leopold, die ihr Wohn- und Gasthaus aufgeben mussten und nach Bonn zwangsumgesiedelt wurden. Der drohenden Deportation versuchten die Geschwister durch den Freitod zu entkommen, scheiterten aber. Selma wurde in Treblinka und Mathilde in Theresienstadt ermordet.

Im Anschluss werden wir in der Hauptstraße 397 für die Geschwister Albert und Rosalie Cahn und in der Kronprinzenstraße 7 für Paula Liebmann und ihre beiden Söhne Rolf Günther und Werner Liebmann sowie Max Leopold sechs weitere Erinnerungssteine einsetzen.

Sie alle waren Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt und mussten auf Druck der Nationalsozialisten ihre Heimat verlassen und wurden zu rechtlosen Verfolgten. Über ihre Geschichte und ihr weiteres Schicksal erfahren Sie gleich im Anschluss an meine wenigen Worte etwas mehr von Gabriele Wasser, die ich ganz herzlich begrüßen möchte. Bedanken möchte ich mich bei allen, die mit ihrer Tatkraft und der finanziellen Unterstützung dieses Erinnern immer wieder initiieren und leben.

Die Verlegung von Stolpersteinen ist ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Seit der ersten Stolpersteinverlegung im Jahr 1997, hat er mittlerweile rund 90.000 Steine nicht nur in Deutschland, sondern auch in 26 weiteren europäischen Ländern verlegt.

Mit der Verlegung der Stolpersteine wird an das Schicksal der Menschen erinnert, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

Die Stolpersteine werden in der Regel vor dem letzten frei gewählten Wohnsitz der NS-Opfer verlegt. Die Steine sind mit den Namen der Opfer versehen. Das ist etwas ganz entscheidendes. Denn Menschen, deren Familien unter der Naziherrschaft auseinander gerissen und zu Nummern degradiert wurden, werden so an ihrem letzten frei gewählten Wohnsitz wieder zusammengeführt und bekommen ihre Namen zurück.

Die Stolpersteine werden so genannt, weil sie Passanten – wie uns - zum Anhalten und Gedenken einladen und so die Opfer vor dem Vergessen bewahren.

Geschichte ist besonders gut erfahrbar, wenn sie auf konkrete einzelne Personen bezogen ist und ortsbezogen vermittelt werden kann.

Unsere Gesellschaft muss das Bewusstsein für diese Verantwortung gegenüber der Geschichte an künftige Generationen weitertragen. Das kann nur geschehen über eine lebendige Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit.

Die Stadt Königswinter unterstützt in diesem Sinne die Verlegung und ist sich ihrer Verantwortung bewusst.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und dafür, dass Sie heute gekommen sind.

Ihr Lutz Wagner

Liebe Gäste, ich darf Sie im Namen der Stadt Königswinter ganz herzlich begrüßen.

Ein freudiges Datum war der 9. November 1989 für die Deutschen. An diesem Tag wurde die Berliner Mauer von den Menschen aus der damaligen Deutschen Demokratischen Republik, der DDR, eingedrückt. Ein Jahr später trat der Einheitsvertrag in Kraft, die Teilung unseres Landes war Geschichte. Ohne einen Schuss – ohne einen Toten. 

Der 9. November 1938 gehört dagegen zu den dunkelsten Kapiteln der deutschen Geschichte. In der „Reichspogromnacht“ brannten jüdische Geschäfte und Synagogen, wurden Menschen gequält und ermordet – auch hier in Königswinter, an diesem Ort. Das Pogrom steht für den Antisemitismus in Deutschland und den Wandel hin zu einer Entwicklung, die in einer „Endlösung der Judenfrage“ im Sinne der Ermordung der europäischen Juden im deutschen Machtbereich mündete.

Am 9. November 1923 scheiterte der „Hitlerputsch“ in München, dessen Ziel die „nationale Revolution“, d.h. die Absetzung der Bayerischen Regierung und der Reichregierung war.

Fünf Jahre zuvor rief Philipp Scheidemann am 9. November 1918 die erste Deutsche Republik aus. Die sog. „Novemberrevolution“ 1918 führte das Deutsche Reich von einer konstitutionellen Monarchie in eine parlamentarisch-demokratische Republik.

Welche wechselvolle Geschichte im Zeitraum von 105 Jahren!!

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“.  So lautet Art. 1 unseres Grundgesetzes von 1949.

Und auch die Weimarer Verfassung von 1919 garantierte in Art. 109, „dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind“, in Art 114 heißt es: „Die Freiheit der Person ist unverletzlich“ und schließlich garantierte Art. 135 „die Glaubens- und Gewissensfreiheit.“

Zwischen diesen 30 Jahren (1919 – 1949) liegen 12 Jahre einer terroristischen Nazi-Diktatur, die bereits kurz nach der Machtübernahme im April 1933 mit dem Boykott jüdischer Kaufleute, Ärzte und anderer begann, sich über die Entlassung jüdischer Beamter und dem Berufsverbot jüdischer Künstler fortsetzte, sich verschärfte durch das sog. „Blutschutzgesetz“ und das „Reichsbürgergesetz“, was die jüdische Bevölkerung zu Menschen 3. Klasse degradierte durch Entzug ihrer Bürger- und Menschenrechte.

Es sei daran erinnert, dass diesem barbarischen NS-System neben Millionen von Kriegsopfern und ca. 6 Millionen Juden aus ganz Europa auch Kranke, Kommunisten und Sozialdemokraten, Sinti und Roma, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Christen u.a. zum Opfer fielen.

Auch eine Vielzahl von Menschen aus unserer Stadt war davon betroffen, es waren Freunde, Nachbarn oder Mitschüler unserer Eltern und Großeltern gewesen.

Heute gedenken wir speziell der Opfer der von den Nazis zynisch so genannten „Reichskristallnacht“ vom 09. November 1938.

Wie kam es zu diesem Pogrom?

Kurz vor der Reichspogromnacht wurden nach dem sogenannten Anschluss Österreichs zigtausende Juden aus dem Land nach Polen abgeschoben und ihre Pässe verloren ihre Gültigkeit.

Als Vorwand des von ihnen als angeblich spontanen Akt des „Volkszorns" deklarierten Terrors nutzten die Nationalsozialisten den Tod des Legationssekretärs an der deutschen Botschaft in Paris, Ernst vom Rath. Vom Rath war am Morgen des 7. November 1938 von dem erst siebzehnjährigen Herschel Grynszpan angeschossen worden. Dessen Eltern zählten zu den etwa 17.000 polnischen Jüdinnen und Juden, die auf Anweisung Heinrich Himmlers an die deutsch-polnische Grenze zwangsabgeschoben worden waren.

Dieses nahmen die Nazis zum Vorwand, um in der Reichspogromnacht etwa 7000 jüdische Geschäfte und Gemeindeeinrichtungen zu zerstören, etwa 30000 Juden aus ihren Wohnungen herauszuprügeln und in KZ’s zu verschleppen.

Und da sich auch danach kaum Widerstand im In- und Ausland zeigte, war es wohl die „Generalprobe“ für den später von den Nazis als „Endlösung“ bezeichneten industriell durchgeführten und penibel bürokratisch organisierten Massenmord an ca. 6 Millionen europäischen Juden.

In diesen Tagen versuchen wir, das Unfassbare, was sich hinter diesen Zahlen verbirgt, sichtbar werden zu lassen. Mit den Namen und den Lebensgeschichten jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Teil und nicht selten Mittelpunkt unserer städtischen Gesellschaft und Geschichte waren und heute noch sind.

Heute Nachmittag haben wir am Gedenkstein am Ort der ehemaligen Synagoge in Oberdollendorf mit einer Kranzniederlegung, dem stillen Gedenken und Gebet an die Opfer gedacht, die die Schrecken in den Novembertagen 1938 erleben mussten. Kinder, Frauen, Männer, jung und alt.

Mit weiteren Stolpersteinen, die wir morgen verlegen werden, mahnen und erinnern wir uns sehr konkret an einzelne von ihnen.

Wir dürfen nicht nachlassen, uns der schrecklichen Epochen unserer Geschichte zu erinnern

 – als Mahnung, dass so etwas nie wieder passieren darf

 – zur Erinnerung daran, dass nicht nur woanders auf der Welt heute noch grausamste Verbrechen im Namen politischer, ethnischer und religiöser Machtansprüche begangen werden, sondern dass derartiges auch vor unserer eigenen Haustür passiert ist durch aufgebrachte und über Jahre hinweg ideologisch indoktrinierte Menschen, die heute unsere Nachbarn sein könnten.

Und vergessen wir auch nicht, wer heute wieder gerne zündelt mit rechten Parolen, mit ausländerfeindlicher Hetze und Gewalttaten und zunehmend auch wieder mit antisemitischen Äußerungen.

Ich bin froh, dass in unserer Stadt in unterschiedlichster Weise an die Ereignisse des 09. November 1938 gedacht wird und wie heute Schülerinnen und Schüler ihren Beitrag zur Mahnung und zum Gedenken beitragen. Mein Dank geht an alle, die die Erinnerung wach halten.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schülerinnen und Schüler,

Ich habe die große Hoffnung, dass wir alle und gerade die jüngere Generation aus unserer Geschichte die richtigen Lehren ziehen und wir uns gegen rechtsradikale, fremdenfeindliche und antisemitische Tendenzen wenden. Nicht nur heute mit mahnenden Worten – sondern stetig mit unserem Tun.

Gerade in Krisenzeiten zeigt sich das wahre Gesicht einer Gesellschaft, ihre Bereitschaft der Solidarität und der Empathie für das Gegenüber.

Ich bin tief davon überzeigt, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion, Hautfarbe, sexueller Orientierung friedlich in unserer Stadt zusammenleben können und wollen.

Und niemand sollte mehr Angst haben vor einem Mop, wie er sich auch in Königswinter vor gut 85 Jahren austoben konnte an einem Tag wie dem 09. November 1938.

Ich danke Ihnen für ihre Aufmerksamkeit.

Ihr Lutz Wagner

„Wer sich dazu herbeilässt, die Erinnerung an die Opfer zu verdunkeln, der tötet sie ein zweites Mal.“

Am 27. Januar 2000 sagte dies der Holocaustüberlebende und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel vor dem Deutschen Bundestag.

Heute gedenken wir der Opfer der von den Nazis zynisch so genannten „Reichskristallnacht“ vom 09. November 1938.

Unsere Gesellschaft muss das Bewusstsein für diese Verantwortung gegenüber der Geschichte an künftige Generationen weitertragen. Das kann nur geschehen über eine lebendige Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit.

In der Erinnerung gilt es auch, sich der Geschichte jüdischen Lebens im Siebengebirge präsent zu halten.

Jüdisches Leben im Siebengebirge fand erstmals im September 1146 - also vor 875 Jahren - in einem Bericht von Ephraim von Bonn über die Verfolgung der rheinischen Juden und ihrer Flucht auf die Wolkenburg, die ihnen der Kölner Erzbischof zur eigenen Verteidigung zur Verfügung gestellt hatte, Erwähnung.

In der Folge sind uns Berichte aus dem 13. Jahrhundert von Caesarius von Heisterbach über die jüdischen Bürger in der Region bekannt.

Im 16. Jahrhundert wird der Friedhof, auf dem wir uns jetzt befinden, angelegt – damals noch vor den Toren der Stadt. 

Im 18. Jahrhundert folgt die Einrichtung eines Bethauses an der Königswinterer Hauptstraße.

Heute stehen wir an dem Standort der ehemaligen Synagoge, an die seit 1981 mit einer Gedenktafel erinnert wird. Die Synagoge wurde 1871/72 errichtet. Im Zuge der Novemberpogrome 1938 wurde sie von Nationalsozialisten ausgeraubt und beschädigt und dann im Frühjahr 1939 abgebrochen.

Das alles sind Spuren jüdischen Lebens, dass es hier und heute so nicht mehr gibt. Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten beginnen Judenboykotte, Verbote und Verhaftungen; Zerstörung der Synagogen; Auslöschung der jüdischen Gemeinde durch Verfolgung und Ermordung. Dem heute unter dem Begriff Holocaust bekannte nationalsozialistische Völkermord fielen zwischen 5,6 und 6,3 Millionen europäischen Juden zum Opfer.

Deutsche und ihre Helfer führten ihn von 1941 bis 1945 systematisch, ab 1942 auch mit industriellen Methoden durch, mit dem Ziel, alle Juden im deutschen Machtbereich zu ermorden – etwas, was das Vorstellungsvermögen vieler Menschen noch bis heute übersteigt.

Auch eine Vielzahl von Menschen aus unserer Stadt war davon betroffen, es waren Freunde, Nachbarn oder Mitschüler unserer Eltern und Großeltern gewesen.

Die Geschichte ist noch nicht vorbei. Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) erfasst seit vielen Jahren antisemitische Vorfälle.

Die Gesamtzahl der erfassten antisemitischen Vorfälle lag mit 2.738 um fast 40% höher als

2021 (1.957 Vorfälle).

Täglich werden antisemitische Texte, Bilder, Audios und Videos im Internet verbreitet. Oft sind die Äußerungen von unbeschreiblicher Grausamkeit: Drohungen, Beschimpfungen, Verwünschungen.

Auch auf der Straße fühlen sich viele Jüdinnen und Juden in Deutschland längst nicht mehr sicher.

Angriffe gegen Menschen und gegen Synagogen.

Die Bereitschaft zur Erinnerung und die daraus resultierende Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung ist eine Bürgerpflicht. Nehmen wir diese Pflicht ernst und tragen sie in die Zukunft.

Und vergessen wir auch nicht, wer heute wieder gerne zündelt mit rechten Parolen und mit ausländerfeindlicher Hetze und Gewalttaten.

Ich bin froh, dass in unserer Stadt in unterschiedlichster Weise an die Ereignisse des 09. November 1938 gedacht wird.

Bleiben wir wachsam.

Vielen Dank.

Ihr Jürgen Kusserow

Sehr geehrte Majestäten!

Lieber Bernd Trommeschläger,

liebe Prinzessin Mireya Caspari!

Lieber Uwe Horbach,

Sehr geehrte Gäste der Sankt Hubertus Schützengesellschaft von Ober- und Niederdollendorf!

Ich freue mich, Ihnen im Namen der Stadt Königswinter, die herzlichsten Wünsche zu diesem besonderen Anlass überbringen zu können.

Schützenwesen mit Tradition!

Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger waren es auch in diesem Jahr, die ihre Zielsicherheit unter Beweis stellen wollten. Das war – so möchte man sagen – schon immer so. In der Tat hat das Schützenwesen auch im Rheinland eine lange Tradition. Und früher stand weit mehr auf dem Spiel als heute.

Selbstverständliche Aufgabe freier Bürger!

Das Schützenwesen reicht in der Tat auf die Zeit zurück, als es darum ging, als freier Bürger sich und die Seinen vor nicht eben wohlgesonnenen Zeitgenossen zu beschützen. Dieser Herausforderung gerecht zu werden, war Ehrensache. Daran hat man auch festgehalten, als längst andere Wege gefunden waren, den Nachstellungen von Feinden wirksam zu begegnen.

Diese Tradition des freien Schützentums, die auf einem massiven Selbstbewusstsein aufbaut, aber auch auf die Gemeinschaft Gleichgesinnter vertraut, hat in unserer Stadt feste Wurzeln geschlagen. Vor 125 Jahren wurde die Sankt Hubertus Schützengesellschaft Ober- und Niederdollendorf gegründet. Sie gehört damit zu den „jüngeren“ Vereinen, vergleicht man sie mit den Sebastianern der Altstadt.

Die Gesellschaft kann - trotz ihres jugendlichen Alters - stolz auf das sein, was weitblickendes Solidarverhalten der Mitglieder möglich gemacht haben.

Auch für die Zukunft stehen meiner Ansicht nach die Zeichen günstig. An Mitgliedern besteht weiterhin kein Mangel, auch der Nachwuchs ist gesichert. Die schießsportlichen Ambitionen bedürfen offenbar keiner Werbekampagne mit Idolfiguren an der Spitze. Der Schießsport strahlt eine Faszination aus, die PR-Maßnahmen allem Anschein nach entbehrlich macht.

Ihnen und mir wünsche ich einen schönen und abwechslungsreichen Abend. Der Sankt Hubertus Schützengesellschaft eine gute Zukunft, die an die bisherige Entwicklung anknüpft und mit Elan weiterführt, was die Generationen vor Ihnen in Heimatverbundenheit und unter Wahrung der Tradition des Schützenwesens in Oberdollendorf und Niederdollendorf haben entstehen lassen. Unserem „Kaiser plus“ Bernd Trommeschläger, unserer Prinzessin Caspari und unserem Bürgerkönig Uwe Horbach eine lebendige und erfüllende Regentschaft

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

 

Ihr

Lutz Wagner

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Liebes Eudenbach!

Sehr geehrte Gäste!

Ich freue mich Sie im Namen der Stadt Königswinter zur Eröffnung der Eudenbacher Kirmes 2022 begrüßen zu können!

Endlich ist es wieder soweit. Endlich können wir in diesem Jahr wieder miteinander Kirmes feiern.

„Es ist nicht aller Tage Kirmes“, wie ein Sprichwort weiß, aber jetzt sind die Tage der Kirmes gekommen. Ein paar vergnügte Tage und Stunden. Geselligkeit ist angesagt.

Mit Elan und Kreativität wurde die Kirmes vorbereitet. So möchte ich allen vielmals danken, die in den letzten Monaten zum Gelingen der diesjährigen Kirmes beigetragen haben sowie den vielen Helferinnen und Helfern, die in den kommenden Tagen dafür sorgen, dass alles rund läuft.

Liebe Eudenbacherinnen und Eudenbacher, liebe Aktive des TuS Eudenbach! Es spricht für Sie, dass es gelungen ist, die Tradition von Kirmes hier vor Ort zu bewahren und mit Leben zu füllen. An dem Guten festhalten und das Bewährte pflegen. Dies ist Programm, dies ist Kern dieses schönen Fleckchen Erde in Königswinter. Ein Ausdruck von Gemeinschaftssinn! So ist die Eudenbacher Kirmes auch ein Ausdruck von Lebensqualität – besteht das Leben doch nicht nur aus Arbeit.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen bunte Kirmestage.

Ihr Lutz Wagner

Sehr geehrte Gäste!

Liebe Bürgerinnen und Bürger unserer schönen Ortsteile Oberdollendorf und Römlinghoven!

Lieber (Dr.) Peter Kummerhoff,

liebes Team vom Bürgerverein!

 

Ich freue mich, Ihnen im Namen der Stadt Königswinter meine besten Grüße und Glückwunsche zu diesem stolzen Jubiläum zu überbringen.

Der Heimatverein und das Brückenhofmuseum sind in den letzten Jahrzehnten durch ein vielfältiges Engagement zu einer Institution geworden. Vollkommen zu Recht, wie ich gleich hinzufüge, wenn man sich die vielseitigen und eindrucksvollen Ergebnisse dieser Schaffenskraft bewusst macht.

1962 gegründet, hat sich Ihr Verein - lieber Herr Kummerhoff - zur Aufgabe gemacht,

·      den Heimatsinn der Einwohnerinnen und Einwohner zu fördern und zu pflegen,

·      die Kenntnis der Ortsgeschichte zu vertiefen,

·      sich für die Erhaltung der Natur-, Kunst- und Kulturdenkmäler

·      und für die Bewahrung der Mundart einzusetzen,

·      das kulturelle Leben,

·      die Heimatbräuche und das Ortsgeschehen zu dokumentieren.

Anhand dieser Aufzählung wird erkennbar, wie umfassend der Verein und die vielen Mitglieder ihren Auftrag verstehen.

Mit dem Brückenhofmuseum, hier in der Bachstraße 93, das ehrenamtlich geleitet und durch Spenden finanziert wird, bieten Sie Ortsansässigen und vielen Besucherinnen und Besuchern seit 30 Jahren einen Ort der Begegnung und der Tradition

– ich mag sagen: einen Ort von Heimat!

Heimat dabei zu definieren ist schwierig geworden und wird vielerorts auch falsch verstanden oder böswillig politisch vereinnahmt.

Jenseits der Begrifflichkeiten und Definitionen lässt sich in unserer heutigen Zeit aber offenkundig ein großes Bedürfnis nach „Heimat“ ausmachen.

Die Frage stellt sich: Lässt sich Heimat im Spannungsfeld zwischen Tradition – und in der letzten Woche feierte dieser Ort die Laurentiuskirmes – und Veränderung noch unterbringen?

In einer Zeit, in der Flexibilität, Mobilität und Abschied von lieb gewordenen Gewohnheiten großgeschrieben wird.

Ich meine: ja!

Gerade in Zeiten von Wandel und Veränderung braucht der Mensch verlässliche Fixsterne.

Das Brauchtum zu pflegen, das alte Kulturgut zu bewahren und die Bindung an die Heimat damit auch zu vertiefen ist Programm des Vereins, Ihres Engagements.

Dafür nehmen Sie als aktive Mitglieder des Vereins mit einem großen Idealismus, der Einsatzfreude sowie der Sach- und Fachkenntnis viel auf sich.

Ihre Leidenschaft kommt uns allen zu Gute. Herzlichen Dank dafür!

Denn die Arbeit des Vereins und sehr konkret mit diesem tollen Museum beschränkt sich nicht darauf, selbst ein Stück Heimatgeschichte zu sein.

Vielmehr ist Ihr Verein ein Beitrag zum Leben hier, zur Entwicklung der Ortsteile – unserer Stadt.

Heimatpflege kann mithelfen, die drohende Entfremdung des Menschen von seiner Umwelt zu verhindern. Sie kann dazu beitragen, dass der Mensch über seine Rolle nachdenkt, sich mit ihr auseinander setzt und mit ihr schließlich ins Reine kommt. Das besonders zu Schätzende an Ihrem Bürgerverein: Er behält sein Wissen nicht für sich, sondern versucht auch die Allgemeinheit, die Außenstehende, für seine Ziele zu interessieren.

In diesem Sinne freue ich mich auf die neue Ausstellung „Die Lindenstraße in Oberdollendorf“, den weiteren Verlauf des heutigen Jubiläumstages und nette Gespräche.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Ihr

Lutz Wagner

Sehr geehrte Gäste!

Ich freue mich Sie im Namen der Stadt Königswinter zum heutigen Grillfest zu begrüßen! Gemeinsam möchten wir einen Dank an so viele ehrenamtlich tätige Menschen in Königswinter aussprechen und deren Arbeit würdigen. Mein besonderer Willkommensgruß gilt als in erster Linie Ihnen!

Begrüßen möchte ich auch die Vertreterinnen und Vertreter des Beirats Engagierte Stadt sowie das Team vom Forum Ehrenamt!

Vielen Dank, dass Sie diesen Nachmittag so toll vorbereitet haben!

Nun aber zurück zu unseren heutigen Ehrengästen! Ihr Engagement ist nicht selbstverständlich und dies möchten wir heute gemeinsam würdigen. Ihr Engagement ist unverzichtbar für unsere Gesellschaft, denn viele gemeinnützige Aufgaben wären ohne ehrenamtliche Helferinnen und Helfer nicht immer zu bewältigen. Sie zeigen ganz konkret, dass Sie sich für das Nebenan, für die Menschen, für unsere Umwelt stark macht. Dafür einen herzlichen Dank. Wenn ich einen Wunsch äußern dürfte: Tragen wir gemeinsam dieses Wirken weiter, ermutigen und motivieren wir unsere Bekanntenkreise, Freundinnen und Freunde – die Menschen um uns herum – es unseren heutigen Ehrengästen gleich zu tun. Sagen wir auch deutlich: wer ehrenamtlich tätig ist, hilft nicht nur anderen, sondern profitiert auch selber davon.

Es ist wichtig, dass wir in Königswinter solch eine Struktur vorfinden, die es Menschen mit ermöglicht ehrenamtlich in unserer Gemeinschaft zu wirken.

In diesem Sinne, wünsche ich uns einen schönen Nachmittag mit netten Gesprächen.

Vielen Dank.

Ihr

Lutz Wagner

Liebe Klassik- und Kulturfreunde!

Sehr geehrter Herr Desar Sulejmani!

Liebe Musikerinnen und Musiker!

Liebe Gäste!

Ich freue mich Sie zum Eröffnungskonzert der neuen Pro Klassik Spielzeit im Namen der Stadt Königswinter begrüßen zu dürfen.

Es ist mir eine besondere Freude am heutigen Abend in der Zehntscheune in der Abtei Heisterbach dabei sein zu dürfen.

Vielen Dank für die Einladung, der ich sehr gerne nachkomme.

Denn heute erwartet uns ein besonderes Konzert junger Musikerinnen und Musikern.

Unter der Leitung von Desar Sulejmani werden Sie uns Werke von Edvard Grieg, Frédéric Chopin, Aleksandre Tansman, Gerti Druga sowie Dmitri Schostakowitsch präsentieren.

Die Besonderheit:

Das Western Balkans Youth Orchestra wurde 2019 als Plattform für die Zusammenarbeit junger Berufsmusikerinnen und Musikern aus den 6 Nicht-EU-Ländern des Westbalkans (Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien) gegründet.

Ihre Idee: Musizieren bringt Menschen zusammen. Dies gilt selbstverständlich auch für junge Musikerinnen und Musiker auf dem Westbalkan, wo auch nach dem Zerfall des ehemaligen Jugoslawien vor rund 25 Jahren friedliche Zusammenarbeit über Grenzen und ethnische Grenzen hinweg ein Thema bleibt.

Kunst und Kultur haben eine herausragende Bedeutung für unsere Gesellschaften, auch für unsere Stadt. Sie spiegeln gesellschaftliche Debatten wider, sie bieten Reibungsflächen zur Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit, sie weisen über das alltägliche Geschehen hinaus. Kunst und Kultur sind Ausdruck des menschlichen Daseins, sie bereichern unser Leben.

Für die anstehende Spielzeit wünsche ich allen Klassikfans und begeisterten Musikliebhabern viel Freude und Neugier an hochklassiger Musik. Mein Dank geht an die Organisatoren und Unterstützerinnen und Unterstützer von Pro Klassik in Königswinter. Und natürlich darf ein großer Dank an die Künstlerinnen und Künstler nicht fehlen.

Ohne Ihre Passion wäre unsere Leben weniger lebenswert. Vielen Dank!

In diesem Sinne, wünsche ich uns einen atemraubenden Abend.

Mit freundlichem Gruß

Ihr

Lutz Wagner

 

Sehr geehrte Gäste!

Sehr geehrter Herr Jürgen Bremer!

Sehr geehrter Herr Eckhard Uhlenberg!

Sehr geehrter Herr Sebastian Schuster, lieber Sebastian!

Herzlichen willkommen in Königswinter! 

Ganz besonders möchte ich unseren Ministerpräsidenten Herrn Hendrik Wüst begrüßen.

Lieber Herr Wüst, es ist mir eine besondere Freude Sie an einem – neben Drachenfels und Siebengebirge – Kultur- und Touristenhotspot in unserer Stadt begrüßen zu dürfen.

Im Namen des Rates, der Verwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Königswinter heiße ich Sie alle recht herzlich willkommen.

Gut, dass wir heute hier sind!

Denn dieser Ort ist zu einem regelrechten Erfolgsmodell und Aushängeschild für unsere Region und der NRW-Stiftung geworden. Mit dem großen finanziellen Engagement, ist es heute möglich das letzte fehlende Steinchen im „Mosaik“ Schloss Drachenburg zu setzen.

Eine Besonderheit: die Grundsteinlegung für Schloss Drachenburg jährt sich in diesem Jahr zum 140. Mal. Das 1882 bis 1884 im Stil des Historismus für den zu großem Reichtum gekommenen Bonner Gastwirt Stefan von Sarter gebaute Gemisch aus Schloss, Burg und Villa hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich.

In den 1970er Jahren zusehends verfallen, 1986 unter Denkmalschutz gestellt, erwarb das Land NRW 1989 nach dem Tod des letzten Privateigentümers das Anwesen auf halbem Weg zum Drachenfels.

Die aufwendigen Restaurierungsarbeiten wurden 2011 abgeschlossen. Auch die Vorburg wurde seinerzeit restauriert und ihr Innenhof mit einer Stahl-Glas-Konstruktion überdacht.

Der Torbogen nach historischem Vorbild mit all seinen Anforderungen an Statik und Gestaltung, dessen Steine sich überwiegend im Park und auf dem Gelände von Schloss Drachenburg finden ließen, wird nun als letztes Element wieder aufgebaut.

Ich danke allen Beteiligten für das große Engagement und sehe uns auf einem guten gemeinsamen Weg in die Zukunft.

Ihr

Lutz Wagner

Sehr geehrte Herr Lehmacher,

liebes Team der EHP BAU GMBH,

sehr geehrte Herr Dieke (Geschäftsführer von Cloudberry Real Estate),

lieber Markus Hoitz,

liebe Hauseigentümer*innen,

liebe Nachbarschaft und Vertreter*innen vom Bürgerverein Vinxel,

sehr geehrte Anwesende der Presse und der Politik!

Liebe Kolleg*innen der Stadtverwaltung Königswinter!

Ich freue mich sehr, Sie heute zu dem Startschuss des Quartierbaus Stadt.Land.Berg in unserem schönen Königswinter Vinxel begrüßen zu dürfen.

Wir sind froh, dass Sie als ein kompetentes und leistungsstarkes Team aus EHP Bau und Cloudberry mit bewährten Händen und auf einem regionalen Netzwerk zurückgreifend dieses Bauvorhaben wuppen werden.

Die Neubauten treffen dabei angesichts eines angespannten Wohnungsmarktes auf eine unermessliche Nachfrage. Als Stadt Königswinter darf ich sagen, dass wir ein hohes Interesse an einer Entspannung des Wohnungs- und Immobilienmarktes haben. Wohnen und leben muss in Königswinter auch finanziell weiter möglich sein. Dabei stehen wir als Kommune und Sie als Bauherren und Immobilienbranche im Besonderen in der Pflicht.

Umso deutlicher möchte ich betonen: Hier in Vinxel entsteht nichts geringeres als ein neues Wohngebiet:

An der Südwestspitze des Königswinterer Höhenortes sind auf einem Erbbaugrundstück der katholischen Kirchengemeinde Stieldorf an der Straße Alter Heeresweg sechs freistehende Einfamilienhäuser und zehn Doppelhaushälften geplant.

Heißt: Auf der noch unbebauten Wiese mit Ausblick auf den Großen Oelberg wachsen 16 Wohneinheiten in die Höhe.

Die nun beginnenden Bauarbeiten sollen im Laufe des Jahres 2023 abgeschlossen sein. Die ersten Häuser werden im Sommer zu beziehen sein.

Aber nicht nur dies. Neben dem neuen Bauareal, entsteht für alle Kinder am Alten Heeresweg außerdem ein neuer Spielplatz.

Ich freue mich, dass nun nach den Zeiten der Planungen und Genehmigungen jetzt zwar nicht Nägel mit Köpfen, dafür aber Spaten- und Baggerschaufeln mit Erde gemacht werden können.

In diesem Sinne wünsche ich der Baustelle einen guten und insbesondere unfallfreien Verlauf und sehe zusammen mit Ihnen, liebe Gäste, schon heute dem Abschluss der Bauarbeiten und der damit verbundenen Freigabe des Baugebietes entgegen.

Allen zukünftigen Bewohner*innen wünsche ich einen guten Start und allen Neubürgerinnen und Bürgern in Königswinter ein herzliches Willkommen in Königswinter.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Ihr Jürgen Kusserow

Liebe Mitglieder der St. Sebastianus Junggesellenbruderschaft Oberdollendorf,

liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Kirmeszeit ist die Zeit für Nachbarschaft und Tradition. Die Straßen und Gassen sind festlich geschmückt und der ganze Ort feiert mit. Nach 2 Jahren der Pause, dem rauschenden Maifest an der Linde freuen, sich nun alle auf die feierlichen Tage.

Festliche Umzüge und Gottesdienste, das Königsschießen, die Krönung und das Abnehmen der Parade sowie die Bälle im Festzelt bilden ein beeindruckendes Festprogramm und die Gelegenheit auch als Gäste aktiv teilzunehmen. Nehmen Sie sich die Zeit und genießen Sie ein traditionelles Fest in einem wunderschönen Ort.

Erleben Sie eine vermeintlich „alte“ Traditionen, als Bestandteil unserer Kultur, die in Jahrhunderten gewachsen ist. Kultur ist offen für Neues, entwickelt sich und nimmt dabei Einflüsse von außen auf. So wachsen Traditionen weiter und treiben dabei neue Wurzeln aus. Traditionen stiften Zusammenhalt.

Ich darf an dieser Stelle allen Beteiligten an der Vorbereitung der diesjährigen Kirmes herzlich Danke sagen für ihren Einsatz, ihre ideelle und materielle Unterstützung und die Begeisterung, eine uralte Tradition fortzuführen. Dem Königspaar wünsche ich eine strahlende Kirmes und den Aspiranten um die Königswürde das notwendige Quäntchen Glück, der Bruderschaft viele zufriedene Teilnehmer*innen und allen Besucher*innen der Kirmes ein schönes Fest bei geselligem Zusammensein und schönem Wetter.

Mit herzlichen Grüßen

Lutz Wagner

Königswinter, im August 2022

Sehr geehrte Herr Schäffer,

sehr geehrte Damen und Herren,

ich setze den ersten Punkt direkt zu Beginn meines kurzen Grußwortes:

Von Ihrer Tagung verspreche ich mir zehn weitere Kilometer Glasfaser in Königswinter. Vielleicht könnten Sie an diesem Punkt Ihre guten Kontakte und Beziehungen spielen lassen.

Jetzt aber Spaß beiseite. Ich darf Sie im Namen der Stadt Königswinter recht herzlich zu Ihrer Verbandstagung begrüßen.

In Vorbereitung auf den heutigen Tag durfte ich mich Ihrem Berufsbild erstmal nähern. Ob in frühen Jahren die Fernmeldemechaniker, später die Fernmeldeanlagenlektroniker, und heute die Elektriker mit Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik.

Ihre Branche, Ihr Job war und ist die technische Ermöglichung von Kommunikation und Vernetzung der Menschen. Auf Neudeutsch das „connecting people“.

Dabei sitzt das Bild eines Fernmelders, der es sich bildlich in seinem Keller gemütlich gemacht hat noch tief. Dieses Bild verkennt, dass mit der Entwicklung neuer Technologien (Halbleiter, Computer, Software) und dem Aufbau von Kommunikationsnetzen durch Internet, Mobiltelefon und e-commerce die Kommunikations- und Informationsgesellschaft längst Realität geworden ist. Und in der Schlange drängelt schon die Wissensgesellschaft.

Wie schon die Übergänge von der Agrar- zur Industriegesellschaft ist auch der Übergang zur Informationsgesellschaft mit weitreichenden Auswirkungen auf die sozialen Beziehungen der Menschen, auf ihr Wertesystem, ihre Mobilität, oder ihr Freizeitverhalten verbunden. Als Verband haben Sie dies im Blick und bilden eine wichtige Interessenvertretung Ihres Berufsstandes, der sich mit den Zukunftsfragen unserer Gesellschaft und den Auswirkungen von Fortschritt auseinandersetzt.

In diesem Sinne, wünsch ich Ihnen gute Beratungen.

Vielen Dank.

Ihr Jürgen Kusserow

1. stell. Bürgermeister der Stadt Königswinter

Herzlichen Glückwunsch zu 30+2 Jahre Montessori-Kinderhaus in Oberpleis!

Ich freue mich sehr, liebe Jeannette (Punzel), liebe Janine (Birkel-Barmsen, Vorstandsvorsitzende), liebe Erzieherinnen und Erzieher, Eltern und – natürlich – liebe Kinder, dass ich an der heutigen Feier teilnehmen kann.

Im Namen der Stadt Königswinter möchte auch meine Kolleginnen und Kollegen vom Jugendamt und dem Trägerverband, den Fraktionsmitgliedern der Parteien in Königswinter und die Kooperationspartner des Montessori-Kinderhauses begrüßen. Schön, dass Sie alle gekommen sind.

„Es ist normal, verschieden zu sein.“

Die Worte von Richard von Weizsäcker – die ihr zu einem eurer Leitsprüche gemacht habt, mag ich gerne an den Anfang meiner Worte stelle. Wie wunderbar ist doch dieses Bild.

Und ich möchte auch gleich meine Anerkennung aussprechen für das langjährige erfolgreiche Wirken des Kinderhauses sowie für den großen Einsatz, den Erzieherinnen und Erzieher, engagierte Eltern und Förderer dieses besonderen Ortes in den vergangenen Jahren stets bewiesen haben.

Das Montessori Kinderhaus hat sich in den letzten 32 Jahren in Königswinter und darüber hinaus einen „guten“ Namen erworben. Damals mit 15 Kindern gestartet, bietet es heute in 2 Gruppen haben, Platz für 34 Kinder.

Am Anfang dieser erfolgreichen Entwicklung stand eine kleine Gruppe engagierter Eltern, die von der Montessori-Pädagogik überzeugt waren. Sie schlossen sich im Jahre 1990 zusammen und riefen die „Elterninitiative für ein integratives Montessori Kinderhaus" ins Leben. Das Kinderhaus sollte Vielfalt und Inklusion, als Herzstück der Montessori- Pädagogik, mit Leben füllen. So ging es damals und geht es heute darum, den unterschiedlichen Bedürfnissen des Individuums durch die Bereitstellung einer Vorbereiteten Lernumgebung gerecht zu werden.

Seit November 1992 hat das Kinderhaus in den alten Gemäuern des Probsteihofes, mitten im Herzen von Oberpleis, ein gemütliches Zuhause gefunden. Von Anfang an wurde großer Wert auf einen regen Austausch und eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern gelegt. Ihre Mitwirkung ist Konzept. Als Elterninitiative sind Sie – liebe Eltern – in besonderer Weise gefordert. Vielen Dank für Ihr Engagement.

Im Mittelpunkt stehen natürlich die Kinder. Sie finden hier eine Einrichtung vor, in der sie sich gut entfalten können, viel Förderung erfahren und sich ganz offensichtlich wohl (und ernst genommen) fühlen. Ich bin sehr froh über jede gute Kita und jede gute Schule in unserer Stadt. Gute Betreuung und die individuelle Förderung ist das Beste, was wir den Kleinsten in unserer Gesellschaft mitgeben können. Intakte Bindungen sind die Grundlage unseres sozialen Gefüges. Deshalb möchte ich Ihnen - EUCH, liebe Erzieherinnen und Erzieher, ganz herzlich für Ihr Wirken und Ihren großen Einsatz danken.

Dank sagen zum Jubiläum möchte ich aber auch allen Eltern, die die Kita ihrer Kinder so tatkräftig unterstützen.

Und ich wünsche Ihnen und euch, liebe Kinder, weiterhin viel Freude an diesem Ort. Ihr lebt die Vielfalt und die Gemeinschaft. Das spürt man.

Vielen Dank dafür.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

liebe Abiturientinnen und Abiturienten,

liebe Eltern und andere Angehörige,

liebes Kollegium!

Wir feiern in diesem Jahr den ersten Abiturjahrgang der Integrativen Gesamtschule in unserer Stadt: Ich freue mich, dass ich heute hier sein darf.

Nun ist es also geschafft. Dies ist ein besonderer Tag in Ihrem Leben, dem Ihrer Eltern und Freunde. Aber natürlich auch für Ihre Lehrerinnen und Lehrer, die stets an Ihrer Seite waren.

55 Schülerinnen und Schüler haben den Absprung aus der „Hölle“ geschafft. Um es mit Ihrem Motto zu umschreiben.

Was mich dabei zusätzlich begeistert die Geschichten um eine Zahl, die die Besonderheit dieser Schule ausmacht. Unter den erfolgreichen Abiturienten finden sich 26 Schülerinnen und Schüler, die vor neun Jahren mit einer sogenannten Realschulempfehlung ihre Laufbahn hier in Oberpleis begonnen haben. Eine im wahren Sinne des Worts: reife Leistung!

In den letzten Tagen sind mir die Monate und Wochen der Diskussionen und Entscheidungen im Rat der Stadt zur Gründung dieser Schule nochmal sehr präsent gewesen. Gut, dass wir heute hier stehen können und gut, dass wir damals die richtigen Entscheidungen treffen konnten.

ABI DC – Highway from hell!

Livin' easy, livin' free,

Lockeres Leben, freies Leben

Asking nothing, leave me be,

Fragt mich nicht, lasst mich einfach in Ruh

 

Lockerheit und Ruhe ist also angesagt!

Und weiter:

Ich krieg das alles schon selbst hin

Ich brauche keinen Grund für das, was ich mache

Es gibt nichts, was ich lieber tun würde

Gehe runter - Partyzeit

Meine Freunde werden auch da sein

Kein Stoppschild, keine Geschwindigkeitsbegrenzung

Niemand wird mich aufhalten

Wie ein Rad werde ich weiterlaufen

Niemand wird mir in die Quere kommen

Ihr Abi-Motto, dass Sie an den berühmten Song der Rockband ACDC angelehnt haben, beschreibt es ganz gut:

Wirft euch dem Leben entgegen. Habt Freude an den Dingen – die leicht laufen, riskiert aber auch das Mühsame und stellt euch den Herausforderungen – die auf euch warten.


Mein persönliches Thema ist seit vielen Jahren der politischen Arbeit und heute als Bürgermeister die Verantwortung für die Menschen.

Wie kann Verantwortung füreinander aussehen, wie kann das Gemeinsame gestaltet werden?

Ich bin tief davon überzeugt, dass gute Bildung wichtig ist. Sie darf aber nicht in erster Linie von gesellschaftlichen Bedürfnissen oder den Anforderungen der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes ausgeht. Zuallererst hilft gute Bildung uns, das zu entwickeln, was in jedem einzelnen von uns steckt. Bildung bedeutet also nicht nur Wissen und Qualifikation, sondern auch Orientierung und Urteilskraft. Bildung gibt uns einen inneren Kompass. Sie befähigt uns, zwischen Wichtig und Unwichtig und zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.

Unser ehemaliger Bundespräsident Horst Köhler hat zur Bildung einmal ausgeführt: „Bildung hilft, die Welt und sich selbst darin kennen zu lernen. Aus dem Wissen um das Eigene kann der Respekt für das Andere, das Fremde wachsen. Und sich im Nächsten selbst erkennen, heißt auch: fähig sein zu Empathie und Solidarität. Bildung ohne Herzensbildung ist keine Bildung. Erst wenn Wissen und Wertebewusstsein zusammenkommen, erst dann ist der Mensch fähig, verantwortungsbewusst zu handeln. Und das ist vielleicht das höchste Ziel von Bildung.“

Übrigens ist auch Demokratie auf Bildung angewiesen. Unsere freiheitliche Gesellschaft lebt davon, dass mündige Bürgerinnen und Bürger Verantwortung für sich und für das Gemeinwohl übernehmen. Wer Populisten, Extremisten und religiösen Fanatikern widerstehen soll, braucht dafür Bildung.

Doch wie sieht es heute mit unserer persönlichen Freiheit aus?
Die freie Enzyklopädie Wikipedia definiert Freiheit wie folgt : "Freiheit (...) wird in der Regel verstanden als die Möglichkeit, ohne Zwang zwischen verschiedenen Alternativen auswählen und entscheiden zu können."

Oftmals lassen uns gesellschaftliche Strömungen gar nicht die Wahl, da es gar keine Alternativen gibt. Andererseits beugen wir uns in manchen Bereichen auch allzu gerne, weil wir nicht im Abseits stehen und die Alternativen vielleicht auch gar nicht wahrnehmen wollen, da diese uns unbequem erscheinen. Hier wird Freiheit oft ohne Zwang aufgegeben, nicht hinterfragt, wohin uns die Entwicklung führt und nur allzu gerne auf den fahrenden Zug oder den Pickup auf dem Highway aufgesprungen.

Vieles machen wir ganz freiwillig, aber sind wir uns der Konsequenzen immer bewusst?

Freiheit ist auch die Freiheit "Nein" zu sagen, gerade dann, wenn alle anderen "Ja" sagen. Dies gelingt uns dann ganz gut, indem wir innere und äußere Umstände reflektieren und zu rationalen Entscheidungen gelangen, an denen man das eigenes Handeln ausrichtet.

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, ich wünsche Ihnen die Kraft und das Rückgrat, diese Entscheidung immer wieder neu zu treffen und zu ihr zu stehen.

Ich möchte Ihnen Mut machen, über Ihr Leben und den weiteren Weg nachzudenken. Was sind Ihre Ideale? Wofür wollen Sie eintreten und sind Sie bereit, große Anstrengungen in Kauf zu nehmen? Gehen Sie mutig den Weg voran, den Sie für sich als den richtigen erkannt haben. Egal wie lang er ist, er fängt immer mit dem ersten Schritt an!

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, nun wartet das Leben außerhalb der Schule auf Sie und Sie alle werden die unterschiedlichsten Erfahrungen machen.

Ich wünsche Ihnen die Kraft, sich den Herausforderungen zu stellen, mit Enttäuschungen fertig zu werden und den Mut und den Willen zu haben, um für Ihre weiteren Erfolge zu kämpfen.

Livin' easy, livin' free,

Lockeres Leben, freies Leben


Morgen beginnt etwas Neues. Mischen Sie sich ein, machen Sie diese Erde zu einem besseren Ort.

Danke schön. Ihr Lutz Wagner

Jeder Mensch hat das Bedürfnis, glücklich zu sein, sich zu freuen. Aktives Musizieren, wie auch das bewusste Hinhören auf „Live-Musik“, also echtes, lebendiges Musizieren, zählen zu den besten Möglichkeiten, anderen Freude zu vermitteln und selbst Freude zu erleben.

„Wenn Musik mein Leben wird“. Im Motto des Tambourcorps "Siebengebirge" Thomasberg erfährt sich der einzelne im gemeinsamen Musizieren als wichtiger Teil einer Gemeinschaft. Er erlebt das Glück, unter Zurückstellung seines „Ich“ in und mit einem Ganzen etwas zu bewirken, was über ihn hinausgeht. Wo könnte eher Freundschaft entstehen als in einem solchen gleichgestimmten Zusammenwirken?

Die Freude, die Besinnung und die Freundschaft, die uns aus der Musik erwachsen, können auch die Verbundenheit über Grenzen hinweg stärken und der Idee eines friedlichen Miteinanders neue Impulse verleihen. Schon immer war die Musik international wie kaum etwas anderes. Musik ist eine gemeinsame Sprache über nationale und gesellschaftliche Grenzen hinweg. Aus dem gemeinsamen Musizieren erwächst Zusammengehörigkeitsgefühl, entsteht Gemeinschaft.

Der Tambourcorps "Siebengebirge" Thomasberg 1922 e.V. lebt diese Gemeinschaft, die nunmehr seit 100 Jahren besteht. Schon vor dem Gründungsjahr 1922 schlossen sich einige musikfreudige junge Männer unter der Leitung von Josef Büsgen zusammen und erlernten das Spielen mit Trommel und Flöte.

Nicht nur dem Tambourcorps gratuliere ich zu seinem Jubiläum, sondern auch ganz bewusst jedem einzelnen Mitglied zu diesem Zugewinn an Lebensqualität. Denn für mich gibt es da keinen Zweifel: Mit Musik hat man mehr vom Leben. In diesem Sinne wünsche ich noch viele Jahre erfolgreichen Wirkens.

Danksagen möchte ich im Namen der Stadt Königswinter für die vielen Jahre, in denen Sie, das kulturelle Leben unserer Stadt mit zahllosen Konzerten in unvergleichlicher Weise bereichert haben.

Ihr

Lutz Wagner

Meine sehr verehrten Gäste,
liebe Eltern und andere Angehörige,
liebes Kollegium!

liebe Abiturientinnen und Abiturienten,

Nun ist es also geschafft. Dies ist ein besonderer Tag in Ihrem Leben, dem Ihrer Eltern und Freunde. Aber natürlich auch für Ihre Lehrerinnen und Lehrer, die stets an Ihrer Seite waren.

80 Schülerinnen und Schüler haben ihr Abitur bestanden, darunter 28 mit einer 1 vor dem Komma. Drei Schülerinnen und Schüler haben sogar die Traumnote 1,0 geschafft. Eine, im wahren Sinne des Worts, reife Leistung!

Doch Abseits der Noten – so wie es das ABI-Motto "Jabi 5.3 - 53 Punkte sind noch kein Defizit." fordert – sind es neben den Noten die weiteren Leistungen, die Sie vollbracht haben.

Ich möchte gar nicht so arg in die letzten drei Jahre abschweifen. Dennoch darf auch an dieser Stelle festgehalten werden:

Die Pandemie hat Ihre Schulzeit – die Zeit in der Oberstufe – fest im Griff gehabt. Umso erfreulicher zu hören, dass sich viele von Ihnen in unterschiedlichster Weise engagiert haben. Ob im Sanitätsdienst, dem Schedrikchor, als Schülersprecherinnen und Sprecher, der Schülervertretung oder bei den Vorbereitungen für die Abiturfeierlichkeiten.

Mein persönliches Thema ist seit vielen Jahren der politischen Arbeit und heute als Bürgermeister die Verantwortung für die Menschen.

Wie kann Verantwortung füreinander aussehen, wie kann das Gemeinsame gestaltet werden?

Vieles machen wir ganz freiwillig, aber sind wir uns der Konsequenzen immer bewusst?

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, ich wünsche Ihnen die Kraft und das Rückgrat, in den kommenden Monaten und Jahren weiterhin die richtigen – die Ihnen entsprechenden - Entscheidungen zu treffen und zu ihnen zu stehen.

Ich möchte Ihnen Mut machen, über Ihr Leben und den weiteren Weg nachzudenken. Was sind Ihre Ideale? Wofür wollen Sie eintreten und sind Sie bereit, große Anstrengungen in Kauf zu nehmen? Gehen Sie mutig den Weg voran, den Sie für sich als den richtigen erkannt haben. Egal wie lang er ist, er fängt immer mit dem ersten Schritt an!

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, nun wartet das Leben außerhalb der Schule auf Sie und Sie alle werden die unterschiedlichsten Erfahrungen machen.

Werfen Sie sich dem Leben entgegen. Haben Sie Freude an den Dingen – die leicht laufen, riskieren Sie aber auch das Mühsame und stellen Sie sich den Herausforderungen – die nicht auf sich warten lassen.


Danke schön. Ihr Lutz Wagner

Sehr geehrte Gäste,

liebe Kooperationspartner der Aktion Heldenpass,

liebe Heldinnen und Helden,

Ich freue mich, Sie – und heute geht es ja insbesondere um euch - im Namen der Stadt Königswinter meine besten Grüße und Glückwunsche zu überbringen. Ein Schuljahr lang habt ihr zahlreiche Organisationen und Vereine ehrenamtlich unterstützt und dabei Einträge für euren Heldenpass gesammelt. Dieses Engagement ist nicht selbstverständlich und möchten wir heute gemeinsam würdigen.

Euer Engagement an über 35 Einsatzorten war vielfältig.

·      Mithilfe bei der Pflege des Natur- und des Nutzgartens „Drachenparadies“ in Niederdollendorf

·      Baumpflanzaktionen

·      Spiel- und Hilfsangebote für Seniorinnen und Senioren

·      Kinderbetreuung

·      Eintreten für eine saubere Umwelt

Dies sind nur einzelne Beispiele für das bunte und vielfältige Angebot, das ihr nutzen konntet.

Dieses Engagement ist unverzichtbar für unsere Gesellschaft, denn viele gemeinnützige Aufgaben wären ohne ehrenamtliche Helfer nicht immer zu bewältigen.

Ihr habt gezeigt, dass ihr euch für das Nebenan, für die Menschen, für unsere Umwelt stark macht. Dafür einen herzlichen Dank. Tragt eure Erfahrungen weiter, ermutigt und motiviert eure Freundinnen und Freunde – die Menschen um euch. Denn wer ehrenamtlich tätig ist, hilft nicht nur anderen, sondern profitiert auch selber davon.

Danke möchte ich den beteiligten Schulen, den zahlreichen Organisationen und Vereinen sowie den Koordinatoren diese tollen Projektes vom Forum Ehrenamt – allen voran Jochen Beuckers und Mia Schulz-Rittich -. Es ist wichtig, dass wir in Königswinter solch eine Struktur vorfinden, die es jungen Menschen ermöglicht ehrenamtlich in unserer Gemeinschaft zu wirken.


Vielen Dank.

Sehr geehrte Gäste,

liebe Absolventinnen und Absolventen,

liebe Eltern, Angehörige und Freunde,
liebes Kollegium!

Nun ist es also geschafft. Wir feiern heute 131 Schülerinnen und Schüler, die ihre Abschlusszeugnisse erhalten.

53 von ihnen erreichen die Fachoberschulreife mit Qualifikation zum Besuch der gymnasialen Oberstufe. Lassen Sie mich an dieser Stelle noch die Anzahl 13 ins Spiel bringen. Denn allein 13 waren es, die in der fünften Klasse hier an der Gesamtschule mit einer eindeutigen Gymnasialempfehlung gestartet sind.

Manchmal hilft uns doch die bloße Mathematik um zu verstehen, was Chancengerechtigkeit praktisch bedeutet.

Hier gelebt durch die Schulgemeinschaft der Gesamtschule.

Für mich sehr eindrucksvoll, wie erfolgreich in diesem Sinne viele von Ihnen durch die letzten Jahre gegangen sind.

Eine reife Leistung. Herzlichen Glückwunsch!

All jene, die das Leben als Spiel beschreiben, vielleicht als Ballspiel, möchte ich nun mit meinen Worten mitnehmen.

Tore oder Körbe fallen auf dem Spielfeld.

Tore fallen nicht auf der Tribüne. 

Sie - liebe Absolventinnen und Absolventen - kommen nun auf dem Spielfeld des Lebens an. Die Zeiten, wo Lehrkräfte als Vorturner vor grünen Tafeln den Tag einläuteten sind für viele von Ihnen nun endgültig vorbei.

Sie packen es ab Morgen anders an. Gehen Ihren Weg in der Oberstufe weiter oder starten eine Ausbildung.

Machen Sie Ihr Ding, gehen Sie Ihren Weg!

Zeigen Sie uns Ihre Leidenschaft, Ihr Gesicht, Ihren Wert – und Ihr Wert ist viel mehr, als selbst die besten Noten aussagen, die heute auf Ihrem Abschlusszeugnis stehen.

Diesen Weg zu wählen gelingt uns dann ganz gut, indem wir innere und äußere Umstände reflektieren und zu rationalen Entscheidungen gelangen, an denen man das eigenes Handeln ausrichtet. Liebe Absolventinnen und Absolventen, ich wünsche Ihnen die Kraft und das Rückgrat, diese Entscheidung immer wieder neu zu treffen und zu ihr zu stehen.

Seien Sie bei der Wahl aber auch leidenschaftlich.
Ich möchte Ihnen Mut machen, über Ihr Leben und den weiteren Weg nachzudenken.

Was sind Ihre Ideale?

Wofür wollen Sie eintreten und sind Sie bereit, große Anstrengungen in Kauf zu nehmen?

Gehen Sie mutig den Weg voran, den Sie für sich als den richtigen erkannt haben. Egal wie lang er ist, er fängt immer mit dem ersten Schritt an!

Morgen beginnt etwas Neues. Mischen Sie sich ein, machen Sie diese Erde zu einem besseren Ort.

Vielen Dank. Ihr Lutz Wagner

Sehr geehrte Damen und Herren!

Liebe Mitglieder der Löscheinheit Eudenbach!

In Vorbereitung auf Ihre heutige Jahreshauptversammlung ist mir nochmal die besondere Bedeutung Ihrer Arbeit vor Augen geführt worden.

Ihre Bereitschaft und Ihr Einsatz sind unsere Ruhekissen. Gäbe es Sie nicht, würden wir schlechter schlafen - aber nicht nur das.

Es darf nicht Selbstverständlichkeit sein, dass Sie im Notfall alles stehen und liegen lassen, damit anderen geholfen werden kann.

Im Namen der Stadt Königswinter möchte ich Ihnen für Ihre Zuverlässigkeit, Ihre Disziplin und Ihre Selbstlosigkeit bei der Ausübung des Ehrenamtes danken.

Ich verbinde damit den Dank für herausragende Leistungen, die einzelnen Betroffenen, aber auch der Gemeinschaft insgesamt zu Gute gekommen sind.

Sie wissen besser als wir anderen, wie breit und vielfältig Ihre Einsatzgebiete inzwischen geworden sind. Das Feuer abzuwehren, wie es Ihr Name signalisiert, dürfte zu einer Aufgabe von eher untergeordneter Bedeutung geworden sein. Das Anforderungsprofil hat sich mit den Jahren stark verändert. Aus der Mannschaft, die einst „nur Brände“ löschte, ist eine universelle Task-Force geworden, die fachkundig unterschiedlichste Gefahrensituationen bewältigt und für schnelle Hilfe sorgt. Technische Hilfeleistungen, Maßnahmen bei Unfällen mit Gefahrstoffen, aber auch der Einsatz bei Not- und Katastrophenfällen dürften häufiger gefragt sein als der Kampf gegen den "roten Hahn".

Die Löscheinheit Eudenbach lebt Verlässlichkeit und Mitsorge, ganz besonders aber auch denen nahegebracht, die im Laufe der Zeit in zumeist jugendlichem Alter dazu gestoßen sind. Sie sind eine der ältesten und qualifiziertesten Bürgerinitiativen unserer Gemeinde.

Mein Dank geht auch an die Arbeitgeber aber natürlich auch an die Partner, Familien und weiteren Angehörigen, die auf freie gemeinsame Zeit nicht selten verzichten müssen. Mit dem Einsatzrisiko leben müssen.

Ich wünsche Ihnen für heute gute Beratungen und freue mich Ihrer Sitzung beiwohnen zu können. Für die nahe Zukunft alles Gute.

Ihr

Lutz Wagner

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Bürgerinnen und Bürger unseres schönen Bockeroth!

Ich freue mich, Ihnen im Namen der Stadt Königswinter meine besten Grüße und Glückwunsche zu überbringen.

Dabei mag es etwas merkwürdig anmuten, einer Ortsgemeinschaft zu einem Dorfjubiläum zu gratulieren. Schaut man aber auf die 900-jährige Geschichte dieses Flecken Erde in Königswinter, dann wird einem sehr schnell bewusst, dass die Menschen – das Sie – etwas sehr Besonderes sind und Ihre Gemeinschaft mit viel Engagement und Nachbarschaftlichkeit gestalten – die Geschicke in die Hand nehmen.

In der aufgelegten Ortschronik, die mit viel Liebe und Detailkenntnis gestaltet wurde, springt dem Leser die Lebenseinstellung, die für Bockeroth sinnbildlich ist, direkt ins Auge. In diesem Jahr – auch mit leichter pandemiebedingter Verzögerung – feiern wir sehr zu recht das 900-jährige Bestehen. Wobei: Mit dem Bestehen und den neun Jahrhunderten ist das ja so eine Sache. Gut recherchiert können wir heute lesen, dass „Buchenrode“ in einem Dokument des Kölner Erzbischofs, das vom 6. Januar 1121 stammt, erstmals urkundliche Erwähnung findet. Allerdings sind bei den Bauarbeiten zur ICE-Strecke Ende der 90er Jahre unweit von Bockeroth Reste von Wohn- und Arbeitshütten aus der Eisenzeit vor mehr als 2000 Jahren gefunden worden.Gleichgültig wie alt die Ortschaft ist, die Menschen, die in ihr leben, machen Bockeroth so einzigartig.

Das zeigt sich etwa dadurch, dass die rund 750 Seelen in acht Vereinen des Ortes aktiv sind. Wobei: Streng genommen besteht ja Buchenrode, die Rodung im Buchenwald, aus der sich der Name Buckeroth und später das heutige Bockeroth entwickelte, aus drei Dörfern: Neben dem namensgebenden Hauptort das Fleckchen Friedrichshöhe, wo einst bis 2019 die Gaststätte „Op de Hüh“ stand, und das Dorf Düferoth.

Da der Gesamtort aber im Laufe der Jahre beständig, aber keineswegs ausufernd gewachsen ist, ist von der Dreiteilung von Bockeroth heute nichts zu sehen.

Das Dorfgeschehen lebt vom Gemeinschaftsgeist.  Jede Gesellschaft kann nur gut funktionieren, wenn die Menschen nicht nur eigene Ziele verfolgen, sondern auch zusammenwirken, wenn neben dem Einzelinteresse auch das Allgemeinwohl zum Tragen kommt.

Ich danke den vielen Aktiven unter Ihnen die Bürgergemeinschaft Bockeroth für diesen Gemeinschaftsgeist, den Sie verbreiten.

Und darum sage ich jetzt einfach nur:

Herzlichen Glückwunsch! Vielen Dank!

Ihr Lutz Wagner

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

liebe Abiturientinnen und Abiturienten,

liebe Eltern und andere Angehörige,

liebes Kollegium!

Wir feiern in diesem Jahr den ersten Abiturjahrgang der Integrativen Gesamtschule in unserer Stadt: Ich freue mich, dass ich heute hier sein darf.

Nun ist es also geschafft. Dies ist ein besonderer Tag in Ihrem Leben, dem Ihrer Eltern und Freunde. Aber natürlich auch für Ihre Lehrerinnen und Lehrer, die stets an Ihrer Seite waren.

55 Schülerinnen und Schüler haben den Absprung aus der „Hölle“ geschafft. Um es mit Ihrem Motto zu umschreiben.

Was mich dabei zusätzlich begeistert die Geschichten um eine Zahl, die die Besonderheit dieser Schule ausmacht. Unter den erfolgreichen Abiturienten finden sich 26 Schülerinnen und Schüler, die vor neun Jahren mit einer sogenannten Realschulempfehlung ihre Laufbahn hier in Oberpleis begonnen haben. Eine im wahren Sinne des Worts: reife Leistung!

In den letzten Tagen sind mir die Monate und Wochen der Diskussionen und Entscheidungen im Rat der Stadt zur Gründung dieser Schule nochmal sehr präsent gewesen. Gut, dass wir heute hier stehen können und gut, dass wir damals die richtigen Entscheidungen treffen konnten.

ABI DC – Highway from hell!

Livin' easy, livin' free,

Lockeres Leben, freies Leben

Asking nothing, leave me be,

Fragt mich nicht, lasst mich einfach in Ruh

 

Lockerheit und Ruhe ist also angesagt!

Und weiter:

Ich krieg das alles schon selbst hin

Ich brauche keinen Grund für das, was ich mache

Es gibt nichts, was ich lieber tun würde

Gehe runter - Partyzeit

Meine Freunde werden auch da sein

Kein Stoppschild, keine Geschwindigkeitsbegrenzung

Niemand wird mich aufhalten

Wie ein Rad werde ich weiterlaufen

Niemand wird mir in die Quere kommen

Ihr Abi-Motto, dass Sie an den berühmten Song der Rockband ACDC angelehnt haben, beschreibt es ganz gut:

Wirft euch dem Leben entgegen. Habt Freude an den Dingen – die leicht laufen, riskiert aber auch das Mühsame und stellt euch den Herausforderungen – die auf euch warten.


Mein persönliches Thema ist seit vielen Jahren der politischen Arbeit und heute als Bürgermeister die Verantwortung für die Menschen.

Wie kann Verantwortung füreinander aussehen, wie kann das Gemeinsame gestaltet werden?

Ich bin tief davon überzeugt, dass gute Bildung wichtig ist. Sie darf aber nicht in erster Linie von gesellschaftlichen Bedürfnissen oder den Anforderungen der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes ausgeht. Zuallererst hilft gute Bildung uns, das zu entwickeln, was in jedem einzelnen von uns steckt. Bildung bedeutet also nicht nur Wissen und Qualifikation, sondern auch Orientierung und Urteilskraft. Bildung gibt uns einen inneren Kompass. Sie befähigt uns, zwischen Wichtig und Unwichtig und zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.

Unser ehemaliger Bundespräsident Horst Köhler hat zur Bildung einmal ausgeführt: „Bildung hilft, die Welt und sich selbst darin kennen zu lernen. Aus dem Wissen um das Eigene kann der Respekt für das Andere, das Fremde wachsen. Und sich im Nächsten selbst erkennen, heißt auch: fähig sein zu Empathie und Solidarität. Bildung ohne Herzensbildung ist keine Bildung. Erst wenn Wissen und Wertebewusstsein zusammenkommen, erst dann ist der Mensch fähig, verantwortungsbewusst zu handeln. Und das ist vielleicht das höchste Ziel von Bildung.“

Übrigens ist auch Demokratie auf Bildung angewiesen. Unsere freiheitliche Gesellschaft lebt davon, dass mündige Bürgerinnen und Bürger Verantwortung für sich und für das Gemeinwohl übernehmen. Wer Populisten, Extremisten und religiösen Fanatikern widerstehen soll, braucht dafür Bildung.

Doch wie sieht es heute mit unserer persönlichen Freiheit aus?
Die freie Enzyklopädie Wikipedia definiert Freiheit wie folgt : "Freiheit (...) wird in der Regel verstanden als die Möglichkeit, ohne Zwang zwischen verschiedenen Alternativen auswählen und entscheiden zu können."

Oftmals lassen uns gesellschaftliche Strömungen gar nicht die Wahl, da es gar keine Alternativen gibt. Andererseits beugen wir uns in manchen Bereichen auch allzu gerne, weil wir nicht im Abseits stehen und die Alternativen vielleicht auch gar nicht wahrnehmen wollen, da diese uns unbequem erscheinen. Hier wird Freiheit oft ohne Zwang aufgegeben, nicht hinterfragt, wohin uns die Entwicklung führt und nur allzu gerne auf den fahrenden Zug oder den Pickup auf dem Highway aufgesprungen.

Vieles machen wir ganz freiwillig, aber sind wir uns der Konsequenzen immer bewusst?

Freiheit ist auch die Freiheit "Nein" zu sagen, gerade dann, wenn alle anderen "Ja" sagen. Dies gelingt uns dann ganz gut, indem wir innere und äußere Umstände reflektieren und zu rationalen Entscheidungen gelangen, an denen man das eigenes Handeln ausrichtet.

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, ich wünsche Ihnen die Kraft und das Rückgrat, diese Entscheidung immer wieder neu zu treffen und zu ihr zu stehen.

Ich möchte Ihnen Mut machen, über Ihr Leben und den weiteren Weg nachzudenken. Was sind Ihre Ideale? Wofür wollen Sie eintreten und sind Sie bereit, große Anstrengungen in Kauf zu nehmen? Gehen Sie mutig den Weg voran, den Sie für sich als den richtigen erkannt haben. Egal wie lang er ist, er fängt immer mit dem ersten Schritt an!

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, nun wartet das Leben außerhalb der Schule auf Sie und Sie alle werden die unterschiedlichsten Erfahrungen machen.

Ich wünsche Ihnen die Kraft, sich den Herausforderungen zu stellen, mit Enttäuschungen fertig zu werden und den Mut und den Willen zu haben, um für Ihre weiteren Erfolge zu kämpfen.

Livin' easy, livin' free,

Lockeres Leben, freies Leben


Morgen beginnt etwas Neues. Mischen Sie sich ein, machen Sie diese Erde zu einem besseren Ort.

Danke schön. Ihr Lutz Wagner

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Absolventinnen und Absolventen,

liebe Eltern, Angehörige und Freunde,
liebes Kollegium!

Nun ist es also geschafft. Wir feiern heute 82 Absolventinnen und Absolventen, 60 ausgestattet mit der Qualifikation zum Besuch der gymnasialen Oberstufe. Eine reife Leistung. Herzlichen Grlückwunsch!

Das Leben ist vielleicht wie ein Ballspiel. Die Tore oder Körbe fallen auf dem Spielfeld. Tore fallen nicht auf der Tribüne.

Sie kommen nun auf dem Spielfeld des Lebens an. Die Zeiten, wo Lehrkräfte als Vorturner vor grünen Tafeln den Tag einläuteten sind nun endgültig vorbei.

Ersparen Sie uns also bitte Insta- TickTok- oder WhatApp-Nachrichten und –Videos mit der Massage wie: „tut uns leid, irgendwie waren wir doch nicht so motiviert ...“

Zeigen Sie uns Ihre Leidenschaft, Ihr Gesicht, Ihren Wert – und Ihr Wert ist viel mehr, als selbst die besten Noten aussagen, die heute auf Ihrem Abschlusszeugnis stehen.

An etwas, an das Sie in den letzten Tagen und Wochen vielleicht öfters gedacht haben? Was anfangen mit meiner neuen „Freiheit“?

Lassen Sie es mich an dieser Stelle so sagen. Freiheit ist auch die Freiheit "Nein" zu sagen, gerade dann, wenn alle anderen "Ja" sagen.

Dies gelingt uns dann ganz gut, indem wir innere und äußere Umstände reflektieren und zu rationalen Entscheidungen gelangen, an denen man das eigenes Handeln ausrichtet. Liebe Absolventinnen und Absolventen, ich wünsche Ihnen die Kraft und das Rückgrat, diese Entscheidung immer wieder neu zu treffen und zu ihr zu stehen.

Ich möchte Ihnen Mut machen, über Ihr Leben und den weiteren Weg nachzudenken.

Was sind Ihre Ideale?
Wofür wollen Sie eintreten und sind Sie bereit, große Anstrengungen in Kauf zu nehmen?
Gehen Sie mutig den Weg voran, den Sie für sich als den richtigen erkannt haben. Egal wie lang er ist, er fängt immer mit dem ersten Schritt an!
Morgen beginnt etwas Neues. Mischen Sie sich ein, machen Sie diese Erde zu einem besseren Ort.

Vielen Dank.

Liebe Sebastianer,

liebe Mitglieder der Junggesellen Bruderschaft!

Sehr geehrte Damen und Herren!

Lieber Markus!

Liebe Gäste!

Ich freue mich außerordentlich heute bei Ihnen sein zu können. Die Pandemie hat Ihnen und uns in den vergangenen zwei Jahren einen deutlichen Strich durch das Gemeindeleben gemacht. Lassen wir Corona in diesen Stunden und Tagen etwas hinter uns.

Heute ist die Freude umso größer – ich wünschen Ihnen im Namen der Stadt Königswinter festliche Jubiläumstage.

Zu Ihrer Festschrift durfte ich bereits ein kleines Grußwort beitrage. Lassen Sie mich an dieser Stelle nochmal auf den Kern eingehen.

Die Idee der Brüderlichkeit war bereits in den Anfängen des Christentums ein Element, das die Gemeinschaft der frühen Kirche prägte und im Laufe der Jahrhunderte erhebliche Wandlungen erfahren hat. Dabei hat sich der Kern im Sinne eines solidarischen Miteinanders der Christen, im heutigen Sprachgebrauch wohl passender als "Geschwisterlichkeit" bis heute erhalten. 

Ich möchte gar kein Hehl aus meinem inneren Ringen mit Kirche und Glauben machen.

Dabei ist mir aber jenseits der persönlichen Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Institution Kirche folgendes ganz wichtig: die soziale Verantwortung für unser Gemeinwesen.

Kirchliche Bewegungen und Bruderschaften gehören zu den ältesten Vereinigungen im Rheinland. Hierzu zählt auch die Sankt Sebastianus Junggesellen Bruderschaft von 1672 Niederdollendorf am Rhein. Ihre Ausrichtung - der in der Regel an die Kirche gebundenen Bruderschaften – galt und gilt den sozialen Aufgaben im Gemeinwesen: Betreuung und Hilfe im Leben, bei Krankheit, in der Not und bei Tod.

Was in der Regel nach außen sichtbar wird, sind die geselligen Veranstaltungen zur Pflege traditionellen Brauchtums. Beides ist wichtig für das Leben der Menschen in einem Gemeinwesen. Im Namen der Stadt darf ich Ihnen recht herzlich danken.

Jean Jaurès, französischer Historiker, sozialistischer Politiker und Vertreter des Reformsozialismus Ende des 19. Jahrhunderts, sagte einmal:

„Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Schüren der Flamme“,

und Carl Friedrich von Weizsäcker (Physiker, Philosoph und Friedensforscher) stellte an anderer Stelle einmal fest:

„Tradition ist bewahrter Fortschritt, Fortschritt ist weitergeführte Tradition“.

Beide Sätze regen zum Nachdenken an. Die Asche ist das Vergängliche, die Flamme das Lebendige.

Auch Ihre Gemeinschaft trägt den Glauben genauso wie überlieferte Traditionen weiter.

Aber wir wissen auch, dass sich Zeiten ändern und damit auch die Art und Weise, wie wir mit den Dingen umgehen. Sie müssen zeitgemäß sein, denn nur so können wir die Flamme schüren, ansonsten bleibt nur Asche.

„350 Jahre im Dienst am Nächsten“ die Kurzform einer Beschreibung der Bruderschaft, wie sie nicht besser sein könnte. Das diese Junggesellen Bruderschaft tief in der Niederdollendorfer Ortsgemeinschaft verwurzelt ist, zeigt sich in vielen Bereichen, sei es auf gesellschaftlicher oder kultureller Ebene oder auch im Bereich sozial-karitativer Aktivitäten.

Ich danke Ihnen allen sehr herzlichen für den Dienst an Ihren Nächsten und wünsche Ihnen, dass Sie auch in Zukunft Menschen für ihre Sache begeistern können. Für die kommenden Tage aber auch veel Spaß an d’r Freud, wenn es gilt, traditionelle Bräuche zu pflegen und zu feiern.

Ihr

Lutz Wagner

Bürgermeister