Ukraine: Stadt richtet Krisenstab ein

Angesichts der sich weiter zuspitzenden Lage und der Dynamik bei der Aufnahme und Versorgung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine hat die Stadt am Mittwoch einen Krisenstab, den sogenannten Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE), eingerichtet.

Die Entscheidung fiel in der Sitzung des Verwaltungsvorstandes am Mittwochvormittag. Nach eingehender Erörterung der Lage fasste das Gremium den Beschluss zur unmittelbaren Einrichtung. Der Krisenstab kam unter Leitung von Sozialdezernentin Heike Jüngling wenige Stunden später erstmals zusammen. Bisher oblag die Koordination der Hilfe seitens der Stadt bei einer dezernatsübergreifenden Arbeitsgruppe.

„Der nun eingesetzte Stab erhöht nochmal deutlich unsere Handlungsfähigkeit, die in der jetzigen Situation unabdingbar geworden ist“, so Heike Jüngling. Mit der Bündelung personeller Ressourcen werde man nun noch sehr viel zielgerichteter und schneller alle erforderlichen Maßnahmen in die Wege leiten können. Dabei ist man weiterhin auf eine Konkretisierung von Informationen und Abläufen übergeordneter Stellen angewiesen.

Mit Stand Donnerstagmorgen (17.03.22) sind 199 Menschen in Königswinter privat untergebracht worden. Vergangene Woche Freitag (11.03.22) lag die Zahl der gemeldeten Menschen noch bei 33. Bürgermeister Lutz Wagner ist dankbar für die große Hilfsbereitschaft die den Flüchtlingen entgegengebracht wird: „Die Selbstverständlichkeit, mit der unsere Bürgerinnen und Bürger helfen, ist ein großartiges Bekenntnis für die Völkerfreundschaft und den Frieden in Europa“.

Ab dem Wochenende stellt sich die Verwaltung auf direkte Zuweisung durch die Bezirksregierung ein. In den kommenden Tagen rechnet die Stadtverwaltung mit weiteren Hilfesuchenden.
Zu schaffen macht der Verwaltungsspitze um Bürgermeister Lutz Wagner die personelle Situation, insbesondere in den sozialen Fachbereichen. Aber auch die Fachbereiche „Liegenschaften“ und „Bauordnung“ werden in den kommenden Wochen zusätzlich beansprucht. So gilt es Prüfungen weiterer Unterkünfte zu beschleunigen und dafür das erforderliche Personal zur Verfügung zu stellen. „Es besteht eine große Bereitschaft der Mitarbeitenden nun die richtigen Entscheidungen herbeizuführen und damit bestmöglich für die kommenden Tage und Wochen vorbereitet zu sein. Ich danke meiner Verwaltung für diesen gemeinsamen Kraftakt.“ Bürgermeister Wagner weist auch darauf hin, dass es im Zuge der Umpriorisierung der Aufgaben und Projekte zu zeitlichen Verzögerungen bei der Erledigung des sogenannten täglichen Geschäfts der Verwaltung kommen wird.

Aktuell werden weitere Unterbringungsmöglichkeiten, wie das ehemalige Hotel Loreley oder drei Wohngebäude der stadteigenen Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft im Stadtgarten Königswinter-Altstadt, bauordnungsrechtlich geprüft. Ziel der Verwaltung ist es, kurz- bis mittelfristige weitere Kapazitäten neben dem privaten Unterkunftsangebot zu schaffen.

Koordination mit dem Ehrenamt 
Die Stadt arbeitet eng mit den Organisationen der Ehrenamtskoordination in Königswinter zusammen, um eine verlässliche und koordinierte Hilfe sicherzustellen. Ganz oben auf der Agenda steht dabei die Sicherstellung der Kommunikationswege und der stringenten Weitergabe von Informationen sowie der Verzahnung städtischer und ehrenamtlicher Unterstützungsleistungen. 

Meldungen bei der Stadt weiterhin erforderlich
Die Stadt geht davon aus, dass viele Geflüchtete auch weiterhin ohne Hilfe oder Meldung bei der Stadt Wohnangebote in Königswinter angenommen haben. Um einen Überblick zu erhalten und zielgerichtet Hilfsangebote unterbreiten zu können, bittet die Verwaltung daher alle Personen, die jetzt aus der Ukraine nach Königswinter gekommen sind und noch kommen werden, sich bei der Stadtverwaltung unter der eingerichteten Hotline „Ukraine“ zu melden.

Die Hotline ist unter 02244/889-5055 montags bis donnerstags von 8.30 Uhr – 12.30 Uhr und 14 Uhr - 16 Uhr sowie freitags von 8.30 Uhr - 12 Uhr oder per Mail unter hilfe.ukraine@koenigswinter.de zu erreichen.

Ebenso werden Privatpersonen, die Wohnraum zur Verfügung stellen, weiterhin gebeten, sich zu melden. Im Bedarfsfall wird dann das städtische Belegungsmanagement aktiv und nimmt zeitnah Kontakt zu den privaten Anbietern auf.

Spendenkonto „Ukraine“
Wer mit einer Geldspende helfen möchte, für den hat die Stadt nun ein Konto bei Kreissparkasse Köln (IBAN DE 053 705 029 900 080 000 10) eingerichtet. Die gespendeten Mittel werden unmittelbar für die Versorgung, wie beispielsweise Schulmaterialien, unbürokratisch und schnell eingesetzt werden. Die Spenderinnen und Spender werden gebeten, als Verwendungszweck „Ukraine“ anzugeben. Im Nachgang können Spendenbescheinigungen ab einer Spendenhöhe über 200 Euro für das Finanzamt ausgestellt werden.

Weitere Informationen und Regelungen zum Aufenthalt stellt der Rhein-Sieg-Kreis unter www.rhein-sieg-kreis.de/ukraine zur Verfügung. Häufig gestellte Fragen und Antworten zur Einreise aus der Ukraine und zum Aufenthalt in Deutschland beantwortet außerdem das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge auch in den Sprachen Ukrainisch und Russisch www.integrationsbeauftragte.de/ib-de/staatsministerin/krieg-in-der-ukraine.

Alle Informationen und Links gebündelt finden sich ebenfalls auf der städtischen Internetseite unter www.koenigswinter.de/ukraine.