Bürgermeister im Siebengebirge bitten um Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien

„nach der Naturkatastrophe darf es keine humanitäre Katastrophe geben“

Eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien stellen internationale Hilfskräfte die Such- und Rettungsarbeiten zunehmend ein. Die Hoffnung, unter Gebäudetrümmern weitere Überlebende zu finden, sinkt von Stunde zu Stunde. Dagegen steigt die Sorge um die Überlebenden weiter an. „Mit großer Betroffenheit und auch Sorge haben wir die Berichte vom Erdbeben und der katastrophalen Zerstörung verfolgt. Unser Mitgefühl gilt den Menschen, die um ihre Freunde und Verwandten in der Türkei und in Syrien trauern oder fürchten.

Im Siebengebirge leben viele Menschen, die Freunde und Verwandte im Katastrophengebiet haben, die zum Teil familiäre Wurzeln in der Region haben oder in den vergangenen Jahren von dort ins Siebengebirge gezogen sind. Wir erleben, wie groß die Sorge dieser Menschen hier im Siebengebirge um die Überlebenden vor Ort und die kommenden Wochen und Monate sind und schließen uns den Sorgen an: nach der Naturkatastrophe darf es nicht zur humanitären Katastrophe kommen.

Daher bitten wir alle Menschen im Siebengebirge, die Überlebenden in der Türkei und in Syrien in den kommenden Wochen durch Spenden zu unterstützen“, appellieren Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff und der Königswinterer Bürgermeister Lutz Wagner in einem gemeinsamen Spendenaufruf: „Die Rettung der Menschen aus den Trümmern war ein Sprint. Auf diesen Sprint folgt für die zum Teil völlig entkräfteten und auch traumatisierten Menschen jetzt ein kräftezehrender Marathon der Erstversorgung und des mittelfristigen Wiederaufbaus der Versorgung der Menschen. Dabei müssen wir die Menschen dringend und zugleich langfristig unterstützen.“

Durch das Erdbeben mit der Stärke 7.7 auf der Richterskala und schwere Nachbeben sind in der Nacht zum 6. Februar nach aktuellen Zahlen weit über 30.000 Menschen ums Leben gekommen. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen (UN) sind in der Türkei hunderttausende Menschen und in Nordsyrien über fünf Millionen Menschen von der Obdachlosigkeit bedroht. Zudem ist die Versorgung mit Strom, Wärme und Trinkwasser ist vielerorts weiterhin zusammengebrochen, mancherorts stockt auch die Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneprodukten aufgrund der zerstörten Infrastruktur.

„Der Wiederaufbau der Infrastruktur wird nach Einschätzung der Hilfsorganisationen Monate bis Jahre dauern“, erklärt Königswinters Bürgermeister Lutz Wagner: „In dieser Zeit dürfen wir die Menschen in der Türkei und in Nordsyrien nicht sich selbst überlassen. Bitte helfen Sie mit einer Spende, die humanitäre Hilfe vor Ort zu finanzieren.“

Besser als Sachspenden, die über lange und zum Teil auch vom Erdbeben betroffene Straßen transportiert werden müssten, sind im Moment Geldspenden, berichtet Bürgermeister Otto Neuhoff: „Neben vielen kleinen und engagierten Vereinen, die Spenden sammeln und Hilfe vor Ort leisten, gibt es die bekannte „Aktion Deutschland Hilft“ als Bündnis deutschen Hilfsorganisationen. In dem Bündnis unter Schirmherrschaft des früheren Bundespräsidenten Horst Köhler haben sich mehr als 20 namhafte Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, damit die Hilfe schnell und professionell dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird. Auch das „Aktionsbündnis Katastrophenhilfe“ bietet sich als gute Spendenadresse an.“

Die Städte Bad Honnef und Königswinter können keine Geld- oder Sachspenden entgegennehmen.