Starkes Signal für die Zukunft: 1. Fachtag Kinderschutz in Königswinter rückt Inhalte und Verantwortung in den Fokus
Mit über 130 teilnehmenden Fachkräften aus unterschiedlichsten Professionen setzte der 1. Fachtag Kinderschutz Anfang Juli in Königswinter ein deutliches Zeichen für interdisziplinäre Zusammenarbeit, kommunale Verantwortung und den gemeinsamen Schutz von Kindern. Im Zentrum der Veranstaltung standen die inhaltlichen Impulse und der fachliche Austausch.
Bürgermeister Lutz Wagner und Dezernentin Heike Jüngling eröffneten den Fachtag mit einem klaren Bekenntnis zur kommunalen Verantwortung im Kinderschutz. Beide betonten die Bedeutung eines gut funktionierenden Netzwerks, das auf verbindlicher Kooperation basiert und Kinder in Königswinter vor Gefährdung schützt und in ihrer Entwicklung stärkt. Beide betonten, dass ein nachhaltiger Kinderschutz nur im Miteinander gelingen kann.
Christian Weuthen, Leiter des Geschäftsbereichs Kinder-, Jugend- und Familienhilfe der Stadt Königswinter erinnerte in seinem Vortrag an den tragischen Tod eines Pflegekindes vor 15 Jahren und zeigte auf, welche Konsequenzen daraus für das Jugendamt gezogen wurden. Seine zentrale Botschaft lautete: Kinderschutz beginnt bei der Prävention – und Prävention beginnt mit Vernetzung.
Prof. Dr. Christian Schrapper, langjähriger Experte und Berater zahlreicher Jugendämter, beschrieb das Erfordernis verbindlicher Strukturen und klarer Verantwortlichkeiten, um wirksam handeln zu können. Seine Ausführungen boten zahlreiche Anstöße für die anschließenden Gespräche.
Die Familien- und Erziehungsberatungsstelle der Städte Königswinter und Bad Honnef stellten mit dem Angebot der „Fachberatung im Kinderschutz“ einen praxisnahen Beitrag zur Stärkung der Handlungssicherheit bei allen Beteiligten vor.
Angela Stang-Schlitt, Netzwerkkoordination Kinderschutz der Stadt Königswinter rief zu einer aktiven Mitgestaltung des „Netzwerks Kinderschutz“ auf. Sie betonte in ihrem Beitrag, dass das Netzwerk künftig als strukturierter Rahmen für schnellen, verbindlichen Austausch im Verdachtsfall nach § 8a SGB VIII dienen soll. Ziel ist es, Handlungssicherheit und Transparenz im Kinderschutz deutlich zu erhöhen.
Die abschließende Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Professionen – von Jugendhilfe über Schule bis zur Medizin – unterstrich eindrücklich, wie vielschichtig der Kinderschutz ist und wie dringend gemeinsames Handeln erforderlich bleibt. Fachfragen aus dem Publikum wurden offen aufgenommen und weitergedacht – auch das ein Zeichen für die gelebte Kooperation.
Der 1. Fachtag Kinderschutz in Königswinter war nach Einschätzung der Teilnehmenden und der Fachabteilung des Jugendamtes der Stadt Königswinter ein wichtiger Ausdruck gemeinsamer Haltung und professioneller Verantwortung.
Pressemitteilung, 08.07.2025