Erinnern im Siebengebirge: Finissage, Stadtführung und Buchvorstellung zum Ausklang der Sonderausstellung „Ausgegrenzt. Verfolgt. Ermordet.“
Am Sonntag, den 16. November 2025 endet die Sonderausstellung „Ausgegrenzt. Verfolgt. Ermordet. Die Opfer der Nationalsozialisten im Siebengebirge“. Aus diesem Anlass bietet das Siebengebirgsmuseum noch einmal ein besonderes Programm.
Um 17 Uhr lädt das Museum zu einer Finissage-Führung ein. Sie gibt Einblicke, wie sich der nationalsozialistische Machtanspruch in der öffentlichen Verwaltung etablierte und schließlich das gesamte gesellschaftliche Leben durchdrang. Im Fokus stehen dabei auch die Opfer aus der Region, die systematisch ausgegrenzt, verfolgt und ermordet wurden. Thematisiert wird zudem der Wandel in der Erinnerungskultur durch die historische Aufarbeitung und das Gedenken insbesondere der jüdischen Opfer.
Im Anschluss an die Führung findet um 18 Uhr eine Buchvorstellung statt. Pünktlich zur Finissage bietet die druckfrische Publikation eine umfassende Dokumentation des Ausstellungsthemas. Mit Unterstützung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), der Ausstellung und Publikation großzügig gefördert hat, kann der häufig geäußerte Wunsch vieler Beteiligter und Besucher der Ausstellung erfüllt werden, die Inhalte der musealen Präsentation über den Ausstellungszeitraum hinaus zugänglich zu erhalten. Der damit verbundene Versuch einer gründlicher fundierten Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus explizit in der Siebengebirgsregion hatte vielfache positive Resonanz gefunden. Sie spiegelte sich nicht zuletzt in reger Beteiligung an Fragen, die in der Ausstellung zu aktuellen Bezügen und künftigen Formen des Gedenkens gestellt wurden. Die Finissage gibt somit nicht nur Gelegenheit zum Rückblick, sondern auch zur Diskussion von Perspektiven angemessener Erinnerungsarbeit.
Bereits um 15 Uhr wird Rundgang zu den jüdischen Erinnerungsorten in der Königswinterer Altstadt angeboten. Themen sind das ehemalige jüdische Bethaus in der Hauptstraße und die Geschichte des Friedhofs von seinen Anfängen Ende des 16. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Vorgestellt werden auch die Lebensgeschichten einiger jüdischer Bürgerinnen und Bürger und die Besonderheiten einer jüdischen Begräbnisstätte. Anlässlich des Volkstrauertages ist der Besuch des jüdischen Friedhofs mit einer Gedenkfeier und Kranzniederlegung der Stadt Königswinter verbunden.
Die genannten Veranstaltungen sind kostenfrei. Es ist keine Voranmeldung erforderlich. Treffpunkt für die Stadtführung ist das Siebengebirgsmuseum in der Kellerstrasse 16. Herren werden gebeten für die Führung auf dem Friedhof eine Kopfbedeckung mitzubringen.
Pressemitteilung, 11.11.2025

