In sechs Abenden zum Klimaprofi

klimafit 2023: Pressemitteilung des WWF

Berlin, 18.07.2023: 1.056 Menschen haben sich in den vergangenen Wochen zum Klimaprofi ausbilden lassen. Mit diesem Ergebnis endet die sechste Runde des bundesweiten Fortbildungsangebots „klimafit“, das der WWF zusammen mit dem Helmholtz-Verbund Regionale Klimaänderung und Mensch (REKLIM) entwickelt hat. Als Teil ihrer Weiterbildung haben die Kursteilnehmende selbst kleine Maßnahmen zum Klimaschutz in ihrem Alltag umgesetzt und dabei 33 Tonnen CO2-Emissionen eingespart.

„Wir brauchen eine starke Gemeinschaft von engagierten Bürgerinnen und Bürgern, um den Herausforderungen der Klimakrise begegnen zu können“, sagt Nadja Kulikowa, Projektleiterin beim WWF. „Der Kurs ‚klimafit‘ schafft Netzwerke aus Menschen, die sich aktiv für lokalen Klimaschutz einsetzen, für andere zum Vorbild werden und zum Mitmachen motivieren.“

In diesem Jahr wurde der Kurs „klimafit“ bundesweit an 104 Volkshochschulen angeboten. Während des Kurses setzten sich die Teilnehmenden mit der Bedeutung der Klimakrise weltweit und für ihre eigene Gemeinde auseinander. Gleichzeitig tauschten sie sich über Maßnahmen zum kommunalen Klimaschutzmanagement aus. „Mit ‚klimafit‘ fördern wir lokales Engagement und wissenschaftlichen Dialog. Das schafft eine wichtige Grundlage dafür, um die Menschen vor Ort am Klimaschutz zu beteiligen“, sagt Dr. Renate Treffeisen, die das Projekt bei REKLIM leitet.
Bei der “klimafit”-Challenge sparten die Teilnehmenden zudem schädliche Emissionen ein, indem sie zum Beispiel häufiger den Zug nutzten und das Auto stehen ließen. Viele erhöhten außerdem den vegetarischen Anteil an ihrer Ernährung. Ihre konkreten CO2-Ersparnisse konnten die Teilnehmenden über ein Online-Berechnungstool nachverfolgen. Dafür wählten sie aus einer Liste diejenigen Maßnahmen aus den Bereichen Energie, Ernährung und Mobilität aus, die sie über den Zeitraum der Challenge umsetzen wollten. Berechnet werden die einzelnen Ersparnisse pro Maßnahme dabei auf der Basis von Literatur- und Durchschnittswerten. Die Challenge wurde von den Kursteilnehmenden angeregt und ist seit 2019 Bestandteil des gleichnamigen Weiterbildungskurses. Erstmals prüften die Teilnehmenden unter anderem in diesem Jahr auch, ob ihre Banken ihr Geld nachhaltig anlegen und organisierten Infostände zum Klimaschutz in ihren Gemeinden.


Hintergrund:

Fünfzehn Menschen aus Bad Honnef und Königswinter haben sich seit dem März „klimafit“ gemacht. Der Bürgermeister von Königswinter, Lutz Wagner, und die Klima- und Mobilitätsmanagerin der Stadt Bad Honnef, Kathrin Schmidt, überreichten persönlich die Zertifikate an die engagierten Teilnehmenden. In der kursbegleitenden „klimafit-Challenge“ hatten die Teilnehmenden in vier Wochen insgesamt über eine Tonne CO2 eingespart: indem sie beispielsweise mit dem Fahrrad oder der Bahn statt dem Auto fuhren, sich vegetarisch ernährten oder auf Ökostrom umstellten.

Damit endet der diesjährige „klimafit“ Kurs des WWF Deutschland und Helmholtz-Verbunds „Regionale Klimaänderungen und Mensch” (REKLIM) an der VHS Siebengebirge. Gemeinsam haben sich die Teilnehmenden im Kurs damit auseinandergesetzt, was die Klimakrise für sie und ihre eigene Gemeinde bedeutet und wie sie selbst aktiv zum Klimaschutz beitragen können.

An zwei von den sechs Kursabenden wurden sie von den Klimaschutzmanagerinnen Kathrin Schmidt (Bad Honnef) und Antje Fehr (Königswinter) begleitet. Von ihnen erfuhren die Teilnehmenden, welche Ursachen und Folgen die Klimakrise für die Siebengebirgsregion hat und wie die Klimaschutzziele und Konzepte der Gemeinden aussehen. Ein Abend war dem Austausch mit nachhaltigen Initiativen gewidmet: Dort stellten sich die Bürgerenergie Siebengebirge, die Bürgerenergie Rhein-Sieg, der Propsteigarten Oberpleis, der NABU, Unkel Tomorrow, der BUND, die Energieagentur Rhein-Sieg sowie die Verbraucherzentrale NRW vor und gaben Anregungen. Wie man auf dem eigenen Hausdach und Balkon Solarkraft nutzen kann und was das bringt, erläuterten Ignacio und Hannelore Campino, Solarbotschafter für den Kreis Neuwied, sehr anschaulich in ihrem Vortrag.

Am Abschlussabend entwickelten die Teilnehmenden Ideen, wie sie sich nach dem Kurs weiterhin für den kommunalen Klimaschutz einsetzen wollen.

Nach der Sommerpause ist das nächste Treffen geplant. Dabei werden sie von der VHS Siebengebirge bei der Organisation, mit einem Raum und digitaler Infrastruktur unterstützt. Weitere Interessierte können sich an Johanna Samaras, 02244 889 206 bzw. kontakt@vhs-siebengebirge.de wenden. 

Den Weiterbildungskurs „klimafit“ haben der WWF Deutschland und der Helmholtz-Verbund „Regionale Klimaänderungen und Mensch" (REKLIM) 2017 gemeinsam entwickelt. Er hat in der Siebengebirgsregion zum zweiten Mal stattgefunden. In den Kursen wird vermittelt, was die Ursachen und Folgen der Klimakrise auf globaler wie auch auf regionaler und lokaler Ebene sind. Zudem sprechen die Teilnehmenden mit Expertinnen und Experten über Ursachen und Folgen des Klimawandels und werden durch das kommunale Klimaschutzmanagement über mögliche Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen auf kommunaler Ebene informiert. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Weitere Informationen zum Projekt unter www.klimafit-kurs.de