Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen – Aufklärung, Hilfe und Unterstützung für Betroffene in Königswinter
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November weisen die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Königswinter auf das erschütternde Ausmaß von Gewalt hin, das täglich Frauen in Deutschland erleben. Jeden zweiten Tag wird eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet, und fast täglich wird in Deutschland ein Tötungsversuch an einer Frau verübt. Diese alarmierenden Zahlen machen deutlich, dass Gewalt gegen Frauen nach wie vor eine der gravierendsten und weit verbreitetsten Formen von Ungerechtigkeit und Diskriminierung ist.
Auch im Rhein-Sieg-Kreis sind die Zahlen besorgniserregend
Im Jahr 2023 wurden 180.715 Frauen und Mädchen in Deutschland Opfer häuslicher Gewalt, ein Anstieg von 5,6% im Vergleich zum Vorjahr. Im Rhein-Sieg-Kreis stieg die Zahl der zur Anzeige gebrachten häuslichen Gewaltdelikte auf 822 Fälle, was einen Anstieg von etwa 6% bedeutet. Besonders besorgniserregend ist auch der Anstieg der Delikte wie Bedrohung, Stalking und Nötigung, die im Rhein-Sieg-Kreis um rund 18% auf 209 Fälle zugenommen haben.
Die Stadt Königswinter möchte an diesem Tag nicht nur auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen, sondern auch betroffenen Frauen und Mädchen konkrete Unterstützung bieten. Zu diesem Zweck werden an drei prominenten Orten in Königswinter – dem Baubetriebshof, dem Abwasserwerk und dem Rathausplatz – Banner des Gewalthilfetelefons 116016 aufgehängt. Diese Initiative soll auf die wichtige Anlaufstelle für Opfer häuslicher Gewalt hinweisen und ein sichtbares Zeichen der Solidarität und Unterstützung setzen.
Zudem beteiligt sich die Stadt Königswinter mit Bürgermeisterin Heike Jüngling an der landesweiten Aktion „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte“, die vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. In diesem Rahmen werden in Kooperation mit lokalen Bäckereien Brötchentüten verteilt, die auf Frauenhäuser sowie Beratungsstellen für Frauen, Männer und Jungen hinweisen. Bürgermeisterin Jüngling und die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt werden am 25. November zur Mittagszeit Tüten vor dem Stadtbrotbäcker in der Königswinterer Altstadt verteilen und somit aktiv auf die Hilfsangebote aufmerksam machen.
Ein weiterer Höhepunkt des Tages ist die Lesung des Buches „Ein Leben zwischen Anpassung und Aufbruch“ von Prof. Dr. Hildegard Mach. Die Autorin, die selbst von schwerer Gewalt betroffen war, erzählt in ihrem Buch ihre bewegte Lebensgeschichte, die von Kindheit, Missbrauch, Aufbegehren, Liebe und Wissenschaft geprägt ist. Sie schildert, wie es ihr gelang, sich aus den Fängen eines missbrauchenden Vaters und den engen Grenzen der bürgerlichen Frauenrolle zu befreien und ihren eigenen Weg zu gehen.
Im Rahmen der Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Verein für Geburtshilfe und Familiengesundheit e.V. sowie dem Verein „Nicht Davor Nicht Dahinter Kultur und Kunst Königswinter e.V.“ organisiert wird, sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen. Die Lesung findet am Dienstag, den 25. November, um 19.00 Uhr im Haus Bachem (Drachenfelsstr. 4, 53639 Königswinter-Altstadt) statt. Der Eintritt ist kostenfrei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
„Wir müssen uns bewusst machen, dass Gewalt gegen Frauen eine tief verwurzelte gesellschaftliche Problematik ist, die in allen sozialen Schichten vorkommt. Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist eine wichtige Gelegenheit, das Thema ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und uns gemeinsam für eine gewaltfreie Gesellschaft einzusetzen“, betont Bürgermeisterin Heike Jüngling.
Die Stadt Königswinter setzt sich mit diesen Aktionen aktiv dafür ein, auf die Schicksale von betroffenen Frauen aufmerksam zu machen und gleichzeitig konkrete Hilfsangebote bereitzustellen.
Pressemitteilung, 19.11.2025
